Aktuelle Umfragen

Mythen und heidnische Bräuche für viele glaubhafter als ein Schöpfer

Studien und Umfragen haben in den vergangenen Tagen interessante Erkenntnisse ans Licht gebracht: Immer weniger Europäer glauben an Gott, an einen Schöpfer und an die Ostergeschichte – darunter nicht wenige, die sich als Christen bezeichnen.
Der Dom in Erfurt, wo Luther im Kloster lebte.
«Raffaels Engel» auf dem Gemälde «Sixtinische Madonna»
Keltische Kreuze vor Kirchenruine in Clonmacnoise, Irland

In England beispielsweise glauben mehr Menschen an die Existenz von Geistern als an einen Schöpfergott. Dies ergab eine aktuelle Studie. Selbst Personen, die sich selbst als Christen bezeichnen, glauben laut der Studie eher an Aliens als an den Teufel. «Es besteht eine Tendenz dahin, eher die schönen Seiten des Glaubens zu glauben als die Dinge, die schwieriger zu verstehen sind», heisst es in der Erklärung der Ergebnisse. So glauben 44 Prozent der Christen definitiv an einen Himmel, während nur 27 Prozent an die Hölle glauben; 35 Prozent von ihnen rechnen mit der Existenz von Engeln, während nur 24 Prozent fest davon überzeugt sind, dass es einen Teufel gibt – und immerhin 30 Prozent aller Briten glauben an die Existenz von Aliens.

50 Prozent der jungen Briten sind Atheisten oder Agnostiker

Dass es einen Schöpfer gibt, glauben nur 20 bis 25 Prozent – doch mit Geistern rechnen 25 bis 30 Prozent der Briten. Damit glaubt gerade mal ein Fünftel der seit 1975 geborenen Engländer an Gott, schreibt die Zeitung «The Conversation». «Der Glaube an eine 'höhere Macht' hat zugenommen, doch aufgrund dieser verschwommenen Spiritualität hat der religiöse Theismus abgenommen», heisst es in dem Artikel zur Studie weiter. «Fast die Hälfte der jungen Erwachsenen in Grossbritannien sind Atheisten oder Agnostiker, selbst wenn sie sich selbst nicht so bezeichnen würden.»

Norwegen: Neue Rekordzahlen

In Norwegen sieht die Situation nicht viel anders aus. Zum ersten Mal zeigte eine jährlich durchgeführte Umfrage, dass die Zahl der Menschen, die sich als nicht gläubig bezeichnen, höher ist als die der Gläubigen. An welchen Gott die Personen glauben, wurde dabei nicht ausdrücklich angegeben. 39% aller Norweger antworteten auf die Frage, ob sie an Gott glauben, mit «Nein», während nur 37% mit «Ja» antworteten. 23% schrieben, sie wüssten es nicht.

Noch vor 30 Jahren, als die Umfrage zum ersten Mal durchgeführt wurde, sagte die Hälfte aller Norweger, dass sie an Gott glaubten, während nur 20 Prozent sich als nicht gläubig bezeichneten.

Sogar Christen verbinden Ostern nicht mit Jesus

Auch in Deutschland wurde in diesem Jahr eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea zum Thema «Ostern» durchgeführt. Das Ergebnis war wohl vorhersehbar: Die meisten Deutschen verbinden das Osterfest eher mit Ostereiern und –hasen als mit der Auferstehung Jesu. Laut idea war diese Verknüpfung umso stärker, je jünger die Befragten waren.

Das Erstaunliche an der Umfrage ist jedoch, dass selbst unter den landeskirchlichen Protestanten nur 49 Prozent Ostern mit der Auferstehung verbinden; bei Mitgliedern von Freikirchen sind es 56 Prozent, bei Katholiken 57 Prozent.

Zum Thema:
Schweizer Jugendstudie: Freunde statt Glauben 
Neue Paarstudie: Gemeinsames Gebet kann Trennung verhindern
Das Potenzial erkennen: Neue Religionsstudie fordert Kirchen heraus

Datum: 02.04.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Charisma News / Evangelical Focus / idea

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service