Aktivere Pfarreien gesucht

Mehr Flüchtlinge im Kloster unterbringen?

Sollen sich Pfarreien und Kirchgemeinden aktiver zur Lösung der Flüchtlingsfrage beteiligen? Diese Frage stellte die Redaktion von kath.ch am in einer nicht repräsentativen Umfrage, an der sich insgesamt 73 Personen beteiligten. Flüchtlinge könnten in Klöstern helfen, diese Instand zu halten.
Das Kloster Einsiedeln nimmt Flüchtlinge auf.

Die Umfrage zeigt eines deutlich: Pfarreien und Kirchengemeinden sollen sich aktiver an der Lösung der Flüchtlingsfrage beteiligen. Für rund 81 Prozent der Befragten ist Asyl ein Menschenrecht und erst recht die Kirchen hätten eine Verpflichtung zu helfen. In der Schweiz würde in immer «heftigeren Schüben die Flüchtlingsfrage diskutiert», konstatiert einer der Leser in einem Kommentar. Es sei ein nüchternes Hinschauen auf unwürdige Situationen, denen niemand ausgesetzt sein möchte, ist er sich sicher.

Die Kirchen könnten dies ändern, schreibt eine Leserin. Sie fragt, warum «Flüchtlinge nicht in den beinahe leer stehenden Klöstern untergebracht werden können.» Oft fehle das Geld, diese Instand zu halten, schreibt sie weiter. Flüchtlinge könnten in der Küche, im Garten oder beim Renovieren helfen und so einen Beitrag für ihren Aufenthalt leisten, gibt sie eine Anregung.

Mehr internationale Zusammenarbeit nötig

Bei der Umfrage stimmten rund 17 Prozent gegen eine Einmischung der Kirchen in die Flüchtlingspolitik. Diese sei schliesslich Sache des Staates. Bundesrätin Simonetta Sommaruga würde mit ihrem Einstehen zur Migrationspatenschaft einen wesentlichen Beitrag zu menschenwürdigen Lösungen der Flüchtlingsproblematik leisten, heisst es in einem Kommentar.

Mit diesen Patenschaften sollen abgewiesene Asylsuchende zur freiwilligen Rückkehr in ihre Heimat bewegt werden, indem ihnen dort Perspektiven geboten werden. Trotz aller Ideen brauche es viel mehr internationale Zusammenarbeit im Flüchtlingswesen, schreibt ein anderer Leser. Nur zwei Prozent gaben an, die Flüchtlingsdebatte würde sie nicht interessieren.

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Datum: 31.07.2015
Quelle: kath.ch

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