Stelleninserat

Gesucht: Gottesdienstbesucher

Die reformierte Kirche Zürich-Friesenberg geht ungewohnte Wege, um mehr Leute in die Kirche zu bringen: Sie hat in der Gemeindezeitung ein fiktives Stelleninserat für Gottesdienstbesucher publiziert. Die Reaktionen sind gemäss «ref.ch» positiv.
Das unkonventionelle Inserat der reformierten Kirche Zürich-Friesenberg

«Gesucht per sofort: Gottesdienstbesucher/innen» heisst es gross auf der ersten Seite der Gemeindezeitung vom 27. Februar, die mit «Stellen-Anzeiger» übertitelt ist. Die Anforderungen («Nichts. Du kannst so kommen, wie du bist») und der Lohn («Zeit zum Nachdenken. Menschen kennenlernen… Vielleicht sogar ein Wunder?») sind wie in einem Stelleninserat fein säuberlich aufgelistet. Die Arbeitszeit betrage eine Stunde und sei immer am Sonntag, 10 Uhr, in der Kirche Friesenberg. Eine Bewerbung sei nicht nötig, denn alle würden angestellt.

«Die Idee kam gut an»

Hinter dem fiktiven Inserat steckt Hanspeter Haupt, Präsident der Kirchenpflege Zürich-Friesenberg. «Rund 20 Leute haben nach dem Gottesdienst am 1. März auf das Inserat reagiert, also alle, mit denen ich gesprochen habe», erzählt er gegenüber dem Portal der Reformierten, ref.ch. «Die Idee kam gut an, die Feedbacks darauf sind sehr positiv.» Wie ist die Kirchenpflege auf das fiktive Stelleninserat gekommen? Haupt: «Die Idee ist von mir. Wir haben sie in der Kirchenpflege diskutiert, und sie wurde mehrheitlich für gut befunden.»

Einmalige Aktion

Wird das Stelleninserat nun weiter erscheinen? «Nein, das ist natürlich ein einmaliger Schuss, es müsste eine neue Idee her», sagt Haupt auf ref.ch. Und gute Ideen seien rar, und sie bedeuteten auch Arbeit. «Es wäre super, wir hätten immer so gute Ideen.»

Ob das Inserat zu mehr Besuchern im Gottesdienst geführt habe, konnte Haupt nicht sagen, dafür sei es noch zu früh. Aber er freut sich über die Aufmerksamkeit, die das Inserat erzeugt hat, und er hofft damit auch, den seit längerem vakanten Sitz in der fünfköpfigen Kirchenpflege wieder besetzen zu können.

Datum: 03.03.2015
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / ref.ch

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