Tabea Oppliger

Aktiv und kreativ gegen Menschenhandel

Sie ist die Frau, die hinter dem Stiletto-Lauf gegen Menschenhandel steckt, der am Samstag in Zürich über die Bühne ging.
Tabea Oppliger beim Stiletto-Lauf 2014 in Zürich.
Tabea Oppliger

Alle 30 Sekunden wird irgendwo auf der Welt jemand Opfer von Menschenhandel. Dieses Elend lässt die Zürcherin und Massage-Therapeutin Tabea Oppliger (32) nicht mehr los. Mit anderen Frauen gründete sie den Verein «GlowbalACT» und kämpft nicht nur national gegen das Unrecht an.

27 Millionen Menschen werden weltweit gehandelt. 70 Prozent sind Frauen, 50 Prozent Kinder. Der Menschenhandel ist eine international organisierte Kriminalität. Er generiert jährlich mehr als 35 Milliarden Franken Umsatz. Die Schweiz ist in Westeuropa ein Haupttransit- und Zielland mit geschätzten 3700 Opfern. Als die Zürcherin Tabea Oppliger von diesen Fakten erfährt, ist sie geschockt und beschliesst, aktiv zu werden.

Gemeinsam stärker

«GlowbalACT» nennt sich der Verein, den Oppliger 2011 mit anderen Frauen ins Leben ruft. Die Vernetzung von privaten Personen und Institutionen, die sich gegen den Menschenhandel und für Betroffene einsetzen, ist dabei zentral.

Probleme bei der Wurzel packen

Aktuell werden in Moldawien, dem ärmsten Land Europas, Übergangshäuser eingerichtet. Frauen und Kinder, die auf der Strasse leben, können so unterstützt und vor den Fängen der Menschenhändler bewahrt werden. In Israel entsteht für Opfer von Menschenhandel ein Rehabilitationszentrum.

Hoffnung auf hohen Hacken

Hierzulande geht es darum, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck fand in Zürich-City dieses Jahr zum dritten Mal der Stilettolauf statt. «Es ist ein 80-Meter-Sprint, bei dem alle mitmachen dürfen, die mindestens mit siebeneinhalb Zentimeter hohen Absätzen am Start stehen», erklärt Tabea Oppliger. Umrahmt wird der Anlass von einem mediterranen Fest.

Gelebte Nächstenliebe

Einmal pro Woche massiert die gelernte Massage-Therapeutin Sexarbeiterinnen an der Zürcher Langstrasse. Tabea Oppliger erzählt: «Die Frauen fühlen sich an wie ein Stück Holz. Sie können sich fast nicht entspannen.» Oft betet die dreifache Mutter still für den Mensch unter ihren Händen. «Ich wünsche mir für jede Einzelne Freiheit, dass die Frauen wieder lachen können und von ihren inneren Schmerzen geheilt werden.»

Datum: 27.05.2014
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Livenet / glowbalact.ch

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