Geburtskliniken im Test: Christliche Häuser schneiden erfolgreich ab

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Von den 100 besten Kliniken sind mehr als ein Drittel in konfessioneller Trägerschaft

F r a n k f u r t a m M a i n / B e r l i n (idea) - Krankenhäuser in christlicher Trägerschaft haben in einem Klinik-Test erfolgreich abgeschnitten. Von den 100 besten Geburtskliniken in Deutschland hat mehr als ein Drittel einen konfessionellen Träger. Darunter sind auch mehrere freikirchliche Einrichtungen. Das geht aus einem "grossen Krankenhaus-Check" der in Frankfurt am Main erscheinenden Zeitschrift "Öko-Test" hervor. Jährlich müssen bundesweit 780.000 Schwangere und deren Neugeborene medizinisch betreut werden. Die Zeitschrift hat nach eigenen Angaben zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Gesundheitswesens sämtliche Krankenhäuser nach Können und Leistungen befragt und bewertet. Von den insgesamt mehr als 1.000 Geburtskliniken habe allerdings ein Drittel Auskünfte verweigert. Manche hätten mit presse- und zivilrechtlichen Schritten gedroht. Chefredakteur Jürgen Stellpflug zufolge handelte es sich um "den schwierigsten und teuersten Test, den Öko-Test je durchgeführt hat". Tausende von Fragebögen seien ausgewertet worden.

"Die beste" Geburtsklinik gibt es nicht

Ausdrücklich weist das Magazin darauf hin, dass es "die beste" Geburtsklinik nicht gebe. Wie gut eine Klinik sei, hänge vom Patiententyp und seinen Erwartungen ab. Das Magazin unterscheidet vier Patienten-Kriterien: Der Typ "Managerin" habe viel Anspruch an Kommunikationsmöglichkeiten und Hotelleistungen, der Typ "Sicher-ist-sicher" wünsche eine maximale medizinische Versorgung, der Typ "Alternativ-Medizin" habe eine Vorliebe für Naturheilverfahren, und der Typ "Chronisch krank" lege auf eine Vernetzung der Gesundheitsleistungen und der Fachleute Wert. 52 Kliniken erreichten für alle vier Typen einen Platz unter den besten 100. Darunter sind das adventistische Krankenhaus Waldfriede (Berlin), das Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin, das Evangelisch-Freikirchliche Krankenhaus Rüdersdorf (bei Berlin), das Evangelische Bethesda-Krankenhaus Essen, das Diakoniekrankenhaus Rotenburg (Wümme) und das katholische St.-Elisabethen-Krankenhaus in Lörrach.

Baptistischer Direktor: Wir wollen das Schönste zur Geburt bereitstellen

Das Evangelisch-Freikirchliche Krankenhaus Rüdersdorf gehört zu den diakonischen Einrichtungen der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Berlin-Schöneberg. Für Direktor Pastor Elimar Brandt (Berlin) ist das Ergebnis "keine grosse Überraschung", sondern eine Folge der in den letzten zwei Jahren konsequent eingeleiteten Verbesserungen zum Wohl der Patientinnen. "Unsere Krankenhäuser haben das Ziel, das Schönste zur Geburt bereitzustellen", so Brandt. Die Bemühungen zum Wohl des Patienten hörten jedoch bei der Geburt nicht auf.

Baptisten ermöglichen auch ein "würdiges Sterben"

Die Palliativ-Medizin sorge dafür, dass auch ein würdiges Sterben am Ende des Lebens ermöglicht werde. Das baptistische Albertinen-Krankenhaus in Hamburg zählt zu den Kliniken, die für drei Patientinnen-Typen unter den ersten 100 liegen. Der Chefarzt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe, Prof. Martin H. Carstensen, freut sich um so mehr über das gute Abschneiden seiner Klinik, weil unter den über 2.000 Geburten jährlich ein hoher Anteil von Risikoschwangerschaften sei. In seiner Abteilung setze ein "motiviertes Team" auf "Vertrauen, Fürsorge und Geborgenheit". Etwa jedes dritte der rund 2.200 Krankenhäuser in Deutschland befindet sich in christlicher Trägerschaft, jedes achte ist evangelisch.

Datum: 13.07.2002
Quelle: idea Deutschland

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