Allianzgebet: Unterwegs mit Gott

… weil er Grenzen überwindet

Ausländerinnen kreuzen unseren Weg. Wie nehmen wir sie wahr? – Livenet bringt die Texte der Broschüre zur Allianzgebetswoche. Thomas Hanimann erinnert an den Mut von Frauen, die nicht den richtigen Pass hatten.
unterwegs - weil er Grenzen überwindet

Und siehe, eine kanaanäische Frau, die aus jenem Gebiet herkam, schrie und sprach: «Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen» (Die Bibel, Matthäus, Kapitel 15,21-28).

Die kananäische Frau macht sich laut bemerkbar. Sie gehört nicht zum Volk Israel, hat nicht den gleichen Pass wie Jesus und seine Jünger. Es ist eine Frau, die von der anderen Seite der Grenze kommt. Aber sie schreit. 

«Schick sie weg», sagen die Jünger. «Ich bin nur zu den verlorenen Schafen Israels geschickt», sagt Jesus. Aber so leicht lässt sich die Frau in ihrer Not nicht abfertigen. Sie, die Ausländerin, fordert von Jesus, die Grenzen zu öffnen. Und Jesus macht bei dieser Frau keine Passkontrolle, nimmt keine Fingerabdrücke. Er nimmt den Abdruck direkt von ihrem Herz: «Dein Glaube ist gross», sagt er. «Dir geschehe, wie du willst!»

Mit Gottvertrauen über die Grenze

In einer anderen Situation befindet sich eine «Fremde» im Alten Testament. Rut, die Schwiegertochter von Noomi, ist hartnäckig. Sie verlässt die Schwiegermutter nicht, die um ihren verstorbenen Sohn trauert. Aus Liebe verlässt Rut, Witwe geworden, ihre Heimat Moab. «Dein Gott ist mein Gott», sagt sie zu Noomi. Rut weiss nicht, was sie im Land der Israeliten erwartet. Sie überschreitet die Grenzen, weil Gott ihr zuvor im Land Moab begegnet ist. Die Familie von Rut schreibt Geschichte, über ihren Urenkel David bis hin zu Jesus.

Die Moabiterin Rut und die kananäische Frau: zwei Ausländerinnen. Ausländer (und auch Schweizer) sind manchmal still und hartnäckig wie Rut. Manchmal machen sie Lärm und sind aufdringlich wie die kananäische Frau. Zwei Fremde, zwei verschiedene Persönlichkeiten. Es liegt an uns, dass wir offene Ohren und grenzenlos offene Herzen für die Nöte unserer Mitmenschen haben.

Impulse fürs Gebet

Danken

  • dass Gott keine Präferenzen nach Rasse, Geschlecht, soziale Stellung hat, sondern uns Menschen uneingeschränkt liebt
  • für Christinnen und Christen, die heute Grenzen überschreiten, um Gott treu zu sein und das Evangelium dorthin zu tragen, wo es bisher wenig gehört wurde.

Bekennen

  • dass wir uns immer wieder abgrenzen, gegen Fremde, „Sozialfälle“, Andersdenkende…
  • unseren Kleinglauben. Gottes Macht und Gnade kennt keine Grenzen.

Bitten

  • für Migranten in der Schweiz, seien es Asylbewerber, Papierlose oder hochqualifizierte Fachkräfte.
  • für uns, dass wir persönlich lernen und bereit sind, Grenzen zu unseren Mitmenschen zu überwinden.

Datum: 18.01.2013
Autor: Thomas Hanimann
Quelle: SEA

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