Wertschätzung bewirkte Entwicklungsschub

Aus dem Buch „Mädchen der Nacht Prostitution und Mädchensklaverei in Brasilien“, kobra-online.org

Mondai. Welche positive Folgen die christliche Missionsarbeit für einzelne Menschen heute haben kann, schildert das in Brasilien tätige christliche Missions- und Hilfswerk 'Terra Nova' am Beispiel eines Teenagers.

Wie die Leiterin des Terra-Nova-Mädcheninternats in Mondai, Ivone Hergenräder, im neuesten Rundbrief schreibt, war die 15-jährige Romilda als Folge einer psychischen Erkrankung verwahrlost. Obwohl sie in die 5. Klasse einer Hauptschule ging, konnte sie weder lesen noch schreiben. Sie hatte auch nicht gelernt, sich zu waschen oder mit Messer und Gabel zu essen.

Das Jugendamt bat Terra Nova, sich um das Mädchen zu kümmern, da es sonst noch weiter verwahrlosen würde. Durch die Vermittlung des Missionswerks wechselte Romilda in eine Schule für Körper- und Geistigbehinderte. 'Dort bekam sie zum ersten Mal mit, dass sie nicht dumm und unfähig ist', freut sich Ivone Hergenräder. Sie half auch in der Küche und begleitete andere Behinderte auf dem Heimweg. Die Missionarin: 'Diese Aufgaben vermittelten ihr das Gefühl, gebraucht zu werden und gaben ihr erstmalig Selbstverstrauen und ein neues Selbstwertgefühl.' Der Missionarin gelang es auch, gemeinsam mit einer Lehrerin ein auf Romilda abgestimmtes Lernprogramm zu entwickeln. Sie geht derzeit noch einmal in die erste Klasse, um sich das notwendige Schulwissen von Anfang an anzueignen. Darüber hinaus übernimmt sie als Helferin der Lehrerin in der Klasse einfache Aufgaben. Sie händigt etwa Unterrichtmaterialien aus und passt auf die Schüler auf. Motiviert durch die Wertschätzung, die sie erfuhr, hat sie nicht nur schnell Lesen und Schreiben gelernt, sondern sie beteiligt sich inzwischen sogar an der Gestaltung des Unterrichts. Ivone Hergenräder: 'Diese Entwicklung erleben zu können, ist für alle Beteiligten ein grosses Geschenk.'

Terra Nova ist ein Werk unter der fördernden Obhut des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Es unterhält in Mondai eine ökologische Kleinbauernberatung, ein Mädcheninternat, ein Ausbildungszentrum zum Nachholen des Hauptschulabschlusses sowie ein Seelsorgezentrum. Der deutsche Förderkreis Terra Nova unter dem Vorsitz des Baptistenpastors Friedbert Neese (Heidelberg) ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM).

Quelle: Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, KdöR

Datum: 10.12.2002
Autor: Klaus Rösler

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