Götzen der Gegenwart

Börse

Rothenburg ob der Tauber. Die Astrologie zählt nach Ansicht des Theologen Prof. Walter Saft neben dem Geld zu den einflussreichsten Götzen der Gegenwart. “Der regelmässige Abdruck von Horoskopen in Tageszeitungen ist ein unübersehbarer Beweis dafür, wie weit der Sternenglaube heute verbreitet ist”, schreibt der Oberkirchenrat i.R. im Evangelischen Sonntagsblatt aus Bayern (Rothenburg ob der Tauber). Nicht wenige Menschen, die sich für zu aufgeklärt hielten, um an den Gott der Bibel glauben zu können, vertrauten sich dem Kult der Sterne an, der in der babylonischen Astrologie seinen Ursprung habe. Sie lehnten den biblischen Satz “Meine Zeit steht in deinen Händen” (Psalm 31,16) ab und stimmten der astrologischen Behauptung “Dein Geschick liegt in den Sternen” zu.

Wer meine, der Aberglaube sei überholt, irre. Das Anwachsen der Esoterik zeige genau das Gegenteil. Weit verbreitet seien auch Amulette, die vor bösen Einflüssen schützen sollen, und Maskottchen in Autos. Diese Glücksbringer seien keine eigentlichen Götzen: “Sie verdienen das Mass an Beachtung nicht, das ihnen von manchen Seiten entgegengebracht wird, und doch sind sie Erscheinungen, die in das Vorfeld des Götzenkultes gehören.”

Börsen und der “Der Tanz um das Goldene Kalb“

Im Blick auf den Götzen “Geld” schreibt Saft: “Viele unserer Zeitgenossen opfern der Vermehrung ihres Kapitals Zeit und Leben und geraten so in sklavische Abhängigkeit von ihm.” Nach Ansicht des Theologen haben Götzen im Lauf der Geschichte an Einfluss gewonnen. Auch die Opfer für sie seien grösser geworden: “Der Tanz um das Goldene Kalb am Fuss des Berges Sinai nimmt sich neben den Tänzen, die in heutigen Börsen aufgeführt werden, wie ein bescheidenes Tänzchen aus.”

Datum: 19.10.2002
Quelle: idea Deutschland

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