Der neue Chef des amerikanischen Chipherstellers
Intel ist gläubiger Christ. Der 59-jährige Pat Gelsinger spricht
öffentlich über seinen Glauben und ist überzeugt: Statt wie einmal
angedacht, Pastor zu werden, kann er an seiner Arbeitsstelle noch viel
besser Gott dienen.
Pat Gelsinger hat vor wenigen Tagen die Stelle des Vorstandsvorsitzenden
(Chief Executive Officer) beim Chip-Giganten Intel angetreten. Der
Halbleiterhersteller mit Sitz in Kalifornien mit einem Umsatz von 64
Milliarden US-Dollar ist der wichtigste Produzent von
PC-Mikroprozessoren, das Unternehmen hat weltweit einen Marktanteil von
etwa 80 Prozent.
Gelsinger ist kein Unbekannter bei Intel, er stieg bereits als
18-Jähriger 1979 in das Unternehmen ein. Drei Jahrzehnte blieb er in der
Firma und war massgeblich an der Entwicklung bahnbrechender
IT-Technologien wie USB und Wi-Fi beteiligt. Unter seiner Leitung
entwickelte sich Intel zum führenden Anbieter von Mikroprozessoren. Im
Jahr 2009 verliess Gelsinger das Unternehmen, als klar wurde, dass ihm
der Verwaltungsrat keine Chance auf den Stuhl des Vorstandsvorsitzenden
in Aussicht stellen würde. Er wurde CEO von VMware, dessen Software
Computer als virtuelle Maschinen über Netzwerke verfügbar macht. Im Jahr
2013 war er im Gespräch als möglicher Nachfolger des Microsoft-Chefs
Steve Ballmer.
Der in Kingston auf Jamaika geborene Gelsinger wuchs in Pennsylvania
auf. Er studierte an der Universität Stanford Elektrotechnik, an der
Universität Santa Clara und am Lincoln Technical Institute.
Vom Sonntagschrist zum Nachfolger
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, stieg nach
Bekanntwerden der Personalie der Aktienkurs von Intel um mehr als zehn
Prozent. Der Kurs von Gelsingers bisherigem Arbeitgeber VMware hingegen
sank um mehr als fünf Prozent. Unter der Überschrift «Ein Draht zu Gott»
schreibt die Zeitung: «Ungewöhnlich für Silicon-Valley-Verhältnisse ist
nicht nur Gelsingers Firmentreue – es sind auch seine Ansichten zum
Leben neben dem Beruf.» In seinem Buch mit dem Titel «The Juggling Act»
habe der Firmenchef über den Balanceakt zwischen Familie und Arbeit
geschrieben sowie über seinen Glauben, der wie selbstverständlich zu
seinem Leben dazugehöre. «So sehr der neue Intel-Chef der
Wirtschaftsrationalität verhaftet ist, betrachtet er seine Religiosität
nicht nur als Privatangelegenheit», heisst es in der FAZ.
Im Podcast «Family life»
der christlichen Organisation «Campus für Christus» sprach Gelsinger
2007 über seine Wandlung von einem «Sonntagschristen» zu einem
Nachfolger Jesu. Er sei in einer Familie aufgewachsen, die sehr in einer
lutherischen Kirche verankert war, so Gelsinger. «Ich ging zur Kirche,
wurde getauft und konfirmiert. Ich dachte, ich sei Christ.» Aber sein
Leben habe er nicht danach gelebt, sagte der Unternehmer, der zur Zeit
der Aufnahme das erste Mal bei Intel angestellt war. «Ich war ein
Sonntagschrist.» Im Jahr 1980 hörte er eine Predigt über die Bibelstelle Offenbarung Kapitel 3, Vers 15: «Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm
bist. Ach dass du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder
warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.» Das traf
auf ihn zu, sagte er.
«Der beste Ort zum Dienen ist der Arbeitsplatz»
Nach seiner Bekehrung wollte er Pastor werden. «Aber
ich merkte, der beste Ort, sein Leben in den Dienst zu stellen, ist der
Arbeitsplatz. Und tatsächlich, als ich alles zu seiner Ehre tat, wurde
das die Aufgabe für mein Leben.» Für ihn sei es wichtig, gerade als
Christ das Beste im Job zu geben.
«Du betest, dass alle Investitionen absolut richtig getätigt werden,
dass alles nach höchsten ethischen Massstäben geschieht und man das
absolut Beste bei seiner Arbeit tut.» Gelsinger fügt hinzu: «Am Ende
weiss man: Man verherrlicht Jesus. Ich werde von Intel bezahlt, aber ich
arbeite für Christus.» Der Firmenchef ist überzeugt: «Christen sollten
die besten Angestellten sein, die ein Unternehmen hat. Vielleicht magst
du deinen Chef nicht oder deinen Job. Aber du solltest der absolut Beste
sein bei dem, was du tust. Denn du arbeitest für Jesus Christus, egal
wo.» Es gehe darum, die eigenen Gaben einzusetzen, nur das sei ein Leben
mit Sinn.
Der Unternehmer gründete eine Gruppe namens «Transforming the Bay with Christ».
Mit «the Bay» ist damit die Bay-Area genannte Region um San Francisco
und das Silicon Valley gemeint. Die Vereinigung von Geschäftsleuten,
Investoren, Leitern von Non-Profit-Organsiationen und Pastoren hat es
sich zum Ziel gesetzt, von den rund acht Millionen in der Region
lebenden Menschen möglichst viele zum Glauben an Jesus zu bringen. Dafür
sammelt der Verein Geld für einen Fonds mit dem Namen «Start-up Church
Fund». Gelsinger selbst spende etwa die Hälfte seines Einkommens für
wohltätige Zwecke, heisst es. Die Vorsitzende des Vereins ist Nancy
Ortberg, Ehefrau des Theologen und Bestseller-Autors John Ortberg.
Datum:
25.01.2021 Autor: Jörn Schumacher Quelle: PRO Medienmagazin
Kommentare
Submitted by Claus-F-Dieterle on 29. Januar 2021 - 21:02.
Wir werden durch unseren Glauben an Jesus Christus und Seine Gnade gerecht von Verfehlungen, ohne dass wir dafür eine Leistung erbringen müssen (Römer 3, 22-24; Epheser 2, 8-10).
ABER zwischen gerecht werden (aus Gnade) und gerecht bleiben (durch Taten) besteht ein großer Unterschied!
Ergänzend zu der im Artikel genannten Bibelstelle 0ffenbarung 3,15:
- wer keine reiche Frucht bringt, wird von Jesus getrennt (Johannes 15,1-8) und damit Faulpelze und Taugenichtse (Matthäus 25, 14-30) und
- das Urteil des Weltrichters (Matthäus 25, 31-46).
Bitte lesen Sie auch Jakobus 2,24; Matthäus 6,19 + 20; Matthäus 19,30.
Claus F. Dieterle, Königs Wusterhausen
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