Gründung der Akademie für christliche Führungskräfte Schweiz (AcF)

Die AcF Schweiz mit dem Studienleiter Hansjürg Labèr, Dozent Johannes Czwalina, Präsident Dr. Andreas Walker sowie AcF Deutschland Akademieleiter Dr. Volker Kessler AcF-Aktive.

Am 3. Mai 2005 wurde in Beinwil a.S. die Akademie für christliche Führungskräfte Schweiz (AcF Schweiz) gegründet. Bei dieser Gelegenheit kritisierte der Unternehmensberater Johannes Czwalina die neoliberale Marktideologie. Der Leiter von AcF Deutschland, Volker Kessler, zeigte auf, wie der Mensch innerhalb dieser Ideologie seine Würde bewahren kann.

Johannes Czwalina unterzog die neoliberale Marktideologie einer radikalen Kritik. Sie entmenschliche den Menschen, weil sie nur noch seine Nützlichkeit fordere. Erstmals in der Geschichte erlebten wir eine Wirtschaft, die ihre Ziele erreichen könne, obwohl sie viele Menschen von der Mitarbeit ausschliesse. Der Referent warnte auch vor der Gleichsetzung von politischem Liberalismus und Marktliberalismus. Der freie Markt schränke im Gegenteil die politische Freiheit ein.

Auf das Menschenbild kommt es an

Zum Thema „Führen mit Würde“ sprach der Leiter von AcF Deutschland, der promovierte Mathematiker und praktische Theologe Volker Kessler. Er bezog sich auf eine Analyse des amerikanischen Sozialpsychologen Douglas McGregor über die Auswirkungen unterschiedlicher Menschenbilder in der Kirchengeschichte. Gerade die Reformatoren hätten ein pessimistisches Menschenbild gezeichnet und die Unfähigkeit des Menschen zum Guten betont. Der Katholizismus und die Orthodoxie sähen den Menschen positiver. Das Menschenbild der Führungskräfte sei jedoch entscheidend für seinen Führungsstil. Wer aus einem negativen Menschenbild heraus den Menschen als arbeitsscheu und unkreativ sehe und auf Kontrolle setze, erlebe oft das Phänomen der Selbsterfüllung seiner negativen Sicht.

„Würdevoller Umgang“ mit Fehlern

Unternehmen und Organisation brauchen laut Kessler vor allem eine gute Fehlerkultur, einen „würdevollen Umgang mit Fehlern“. Eine Kultur, in der es Führenden und Geführten erlaubt ist, Fehler zu machen und diese zuzugeben. „Wo wir bei einem Fehler nicht in erster Linie den Schuldigen suchen, sondern gemeinsame überlegen, wie dieser Fehler zukünftig vermieden werden kann.“ Kesslers Grundsatz: „Dienende Leiter führen in die Selbständigkeit und Mündigkeit. Wer anderen Verantwortung überträgt, gibt ihnen Würde.

AcF Schweiz mit Trägerverein

Der Trägerverein von AcF Schweiz steht unter der Leitung des Strategieberaters und Futurologen Dr. Andreas M. Walker. Studienleiter der Aus- und Weiterbildung ist Hansjürg Labèr.

Die AcF Schweiz widmet sich der nachhaltigen Förderung einer christlichen Führungskultur und will zum Aufbau eines Netzes von Führungskräften beitragen, die sich selbst von Gott führen lassen. Sie bietet Kurse für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Kirchen an und ist überzeugt, dass verantwortungsvolle und wertorientierte Führungskompetenz eine Schlüsselqualifikation für Veränderungen in Organisationen und der Gesellschaft ist.

Die AcF Schweiz wird zudem Projekte wie die Entwicklung einer Datenbank realisiern, welche Bildungsangebote erfasst, die Führungs- und Fachkompetenzen in verschiedenen Disziplinen auf der Grundlage christlicher Werte fördern. Insbesondere möchte sie als Partnerin das Projekt einer christlichen Universität fördern. Sie strebt zudem eine enge Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Institutionen und Kirchen an, zum Beispiel mit der von IGW-Rektor Fritz Peyer geleiteten „Stiftung Bildung & Forschung“.

Datum: 09.05.2005
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet.ch

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