Der
Psychologe und Psychotherapeut Manfred Engeli bezeichnet die Gottesbeziehung
als sein Lebensthema. Entsprechend ist sein Ehebuch weniger Beziehungsratgeber,
als vielmehr eine Ermutigung für Paare, ihre Ehe aus einer lebendigen Beziehung
mit Gott heraus zu leben.
Die Erkenntnis, dass Gott uns Gutes tun will, war
für Manfred Engeli ein grosser Meilenstein. Die Grundhaltung «Gott meint es gut
mit uns» durchdrang sein Leben, auch seine Arbeit als Psychotherapeut. Letztlich
geht es immer um die Beziehung mit Gott, der uns Gutes tun will. Diese
Erkenntnisse hielt Engeli in seinem Buch «Makarios» fest.
Jeder kann Gottes Mitarbeiter sein
Manfred Engeli ist überzeugt, dass Gott alles,
was Menschen tun können, vollkommen beherrscht. «Gott ist der beste Psychologe
oder Psychotherapeut», sagt Manfred Engeli in Bezug auf seinen eigenen
Berufsstand. «Er ist aber auch der beste Architekt oder Buchhalter.» Da Gott
uns Gutes tun will, sei es naheliegend, dass er uns auch im Beruf zur Seite
stehen will. «Es ist die grundsätzliche Frage, ob wir Gott in unsere
Beziehungen und Lebensbereiche reinnehmen.»
Gott will uns einbeziehen in sein
Wirken, und als seine Mitarbeiter dürfen wir seine Werke tun. Diese
Erkenntnisse führten zu Engelis zweitem Buch «Finale Seelsorge». Wie zeigt es
sich hier, dass Gott dem Menschen Gutes tun will? «Es wurde mir wichtig, dass
Veränderung dadurch möglich wird, dass wir Gottes Angebote in einer freien
Entscheidung annehmen und im Alltag umsetzen lernen.»
Gottes Mitarbeiter in der Psychotherapie
«In meiner therapeutischen Arbeit wurde mir
wichtig, dass Gott in meinem Gegenüber bereits am Werk ist.» Es gilt, Gottes
Wirken zu erkennen und zu unterstützen. «Mitarbeit mit Gott ist herausfordernd,
wir müssen Neues lernen.» Zum Beispiel müssen wir denken wie Gott, dessen Logik
anders ist als unsere. «Wir fragen, warum etwas ist wie es ist. Gottes Antwort
ist aber nicht auf die Ursache, sondern aufs Ziel ausgerichtet.» Es stellt sich
die Frage, was Gott im Leben des Gegenübers wirkt und auf welches Ziel hin er es
verändert.
Und jetzt ein Buch zum Thema Ehe
Das Buch von Manfred Engeli
«Die meisten Ehebücher sind Ratgeber», hält
Manfred Engeli fest. In der Arbeit mit Ehepaaren stellte er aber fest, dass
diese Ratgeber selten funktionieren. «Weil wir nicht in der Lage sind, die
Ratschläge umzusetzen. Ehepaare in Krisen geben sich meistens alle Mühe – und
schaffen es doch nicht.» Und hier kommt er zurück auf die Erkenntnis, die er in
«Makarios» beschrieben hat. «Belastete Ehepaare brauchen ein entlastendes
Eheverständnis.» Die Lösung liegt in der Gnade und nicht in der Anstrengung. So
setzt er bei Ehenöten weniger beim zwischenmenschlichen Verhalten, als vielmehr
bei der Grundeinstellung und der persönlichen Veränderung der Ehepartner an.
Erneut kam Manfred Engeli zum Punkt, seine
Erkenntnisse in einem Buch festzuhalten. Der Entscheid, zu den Herzen zu reden
anstatt als Berater zu wirken, forderte ihn heraus. Schliesslich entstand ein
Buch zur Selbsthilfe, zur «Seelsorge an der eigenen Seele». «Ich wollte dem
Leser einen Weg öffnen, um im Gebet Schritte der persönlichen Veränderung gehen
zu können.»
Die Makarios-Haltung in der Ehe
Die Makarios-Haltung eines jeden Ehepartners ist
eng mit seiner persönlichen Gottesbeziehung verbunden. «Wenn beide Partner in
dieser Haltung stehen, geht es der Ehe gut.» Der Ehe von Engelis gehe es nach 55
Jahren gut. «Wir haben immer wieder Konflikte und das ist für eine Beziehung in
unserer Welt normal. Wir leben nicht in himmlischen Verhältnissen.» Wenn beide die
Konflikte aber persönlich verarbeiten, töten diese die Liebe nicht. «Die Liebe
der Neuen Schöpfung, mit der Gott jeden Partner begaben will, ist eine
unabhängige Liebe. Unabhängig vom Verhalten des Gegenübers.»
«Was Gott zusammengefügt hat …»
«Die Ehe wird in der Bibel als Bund verstanden,
bei welchem die Initiative von Gott kommt. Gott hat die Ehe geschaffen und wer
heiratet, tritt – ob bewusst oder unbewusst – in diese göttliche Ordnung ein.»
Gott übernimmt die Rolle des Garanten, damit der Bund gelingen kann. Je mehr
Raum Gott in einer Ehe hat, desto mehr Freiheit entsteht auf zwischenmenschlicher
Ebene und Gott kann die Einheit der Partner aufbauen.
«Was Gott zusammengefügt hat…», so lautet der
Titel von Manfred Engelis neustem Buch. Sein liebstes Thema, unsere Beziehung
mit Gott, kommt darin voll zur Entfaltung. Gott hat die Ehe geschaffen und will
sie zum Ort der Freude und des Wachstums machen. Für die Ehepartner gilt, aus
der Gemeinschaft mit Gott heraus zu leben – denn Gott will uns tatsächlich
Gutes tun! Gerade auch in und durch die Ehe.