Gibt
es eine lebenslange Liebe? Was kann man als Paar tun, um
seine Beziehung zu vertiefen und zu stärken? Diesen Fragen geht Livenet-Chefredaktor Florian Wüthrich
mit Manuela und Marc Bareth nach.
Für 81 Prozent der Menschen ist eine dauerhafte
und glückliche Beziehung ein Lebenstraum. Das hat eine repräsentative Umfrage
in Deutschland ergeben. Dieser Lebenstraum geht aber leider für viele Menschen nicht
in Erfüllung. Um dies zu ändern braucht es Engagement. Im Livenet-Talk wurde
der Frage nachgespürt, was es für eine glückliche Beziehung braucht.
Lifelong Love: Einsatz für die Ehe
«Beim Heiraten träumt jedes Paar davon, ein Leben
lang glücklich zusammenzubleiben», hält Marc Bareth fest. Gemeinsam mit seiner
Ehefrau Manuela lancierte er das Projekt Lifelong Love, um Paaren zu helfen, tatsächlich
eine lebenslange Liebe zu erleben. «Unser Ziel ist, jedes Jahr 100
neuverheiratete Paare zu gewinnen, die unser Angebot in Anspruch nehmen und
auch nach der Ehevorbereitung in ihre Ehe investieren.»
«Wir haben Paare, die an unserem Projekt
mitmachen, aber auch Partnerkirchen, die unser Anliegen mittragen.» Insgesamt
hat Lifelong Love bereits mehr als 80 Partner gefunden.
Angebote, um in die Ehe zu investieren
In jedem Ehejahr werden drei Angebote von
unterschiedlichen Organisationen vorgestellt. Im ersten Ehejahr gibt es einen
«Brunch for two», wo das Paar neben einem Brunch auch in den Genuss eines
Inputs kommt. Als weiteres Angebot ist der «Ehestart Boxenstop» vom LiSa
Eheatelier, ein Wochenende für Frischverheiratete, um über Themen der Ehe zu
diskutieren. Das dritte Angebot ist ein Kurs von Family Life, bei welchem es an
sieben Abenden bei einem feinen Essen einen starken Impuls für die Ehe gibt.
«Diese drei Angebote werden für das erste Ehejahr vorgeschlagen. In jedem
folgenden Jahr gibt es dann natürlich andere Angebote, die zur jeweiligen Phase
der Ehe passen.»
Häufige Fragen im ersten Ehejahr
«Durch welche Themen sind Paare in der
Anfangszeit ihrer Ehe häufig herausgefordert?», fragt Florian Wüthrich. «Bei Paaren, die mit ihrer Hochzeit
zusammenziehen, gibt es natürlich Fragen rund um den gemeinsamen Haushalt, wie
beispielsweise das Zusammenlegen der Finanzen», erklärt Manuela. Bei Paaren,
die schon vor der Hochzeit zusammenlebten, stellen sich viele Fragen nicht mehr
so stark.
«Genauso ist es beim Thema der Sexualität. Bei manchen Paaren ist Sex
am Anfang der Ehe etwas Neues, bei anderen ist es nicht mehr neu.» Oft stelle
sich in den ersten Jahren auch die Frage der Familienplanung. Einige kriegen
bald Kinder und kommen damit in eine völlig neue Lebensphase, andere leiden an
ihrem unerfüllten Kinderwunsch. «Ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine Ehe
sehr herausfordern», hält Manuela fest – ein Grund, um darüber zu sprechen.
Was bedeutet es, «Ja» zu sagen?
Wahrscheinlich stimmen alle zu, dass mit dem
«Jawort» die Entscheidung gemeint ist, ein Leben lang zusammenzubleiben und
einander treu zu sein. Manuel ist aber überzeugt, dass ein «Ja» mehr
beinhaltet. «Es ist eine Verpflichtung, in die Ehe zu investieren, die
emotionale Nähe zum Partner zu suchen und sein Leben lang an sich selbst zu
arbeiten.»
In der weiteren Diskussion wird die Wichtigkeit
betont, die gemeinsame Vision zu stärken. Manuel spricht davon, die Frage nach
der Blickrichtung und des Engagements als Ehepaar beständig vor Gott zu
bewegen. Bei Bareths, die gemeinsam im gleichen Projekt arbeiten, hat die
gemeinsame Vision natürlich eine weitreichende Bedeutung. Bei vielen Paaren
geht es oft darum, einander freizusetzen und hinter dem Engagement des anderen zu
stehen.
Vorsicht bei kritischen Lebensereignissen
Ein wichtiges Thema bezeichnet Manuela als «kritische
Lebensereignisse». Damit spricht sie von Ereignissen, die das alltägliche Leben
stark beeinflussen. Das könnte der Tod eines Elternteils sein, aber auch die
Geburt eines Kindes oder Stress durch hohes Arbeitspensum. Solche Dinge können
für eine Ehe genauso herausfordernd sein wie die Pensionierung oder das
Ausziehen der Kinder. «Gerade in Zeiten mit kritischen Lebensereignissen ist es
wichtig, in die Ehe zu investieren.»
Das halten Bareths auch ganz praktisch so.
«Das letzte, was wir in schwierigen Lebenssituationen brauchen, sind Spannungen
in der Ehe.» Und genau zu solchen kann es viel zu leicht kommen.
Es gibt noch vieles zu bereden
Im Talk werden auch Fragen wie Freiraum und
Rollenverteilung diskutiert und die Wichtigkeit betont, den Stolz zu
überwinden oder eigene Interessen zurückzustellen. Die eigenen Herzenswünsche
und auch diejenigen des Partners zu kennen, braucht eine Auseinandersetzung mit
sich selbst und gegenseitigen Austausch.
Und zum Schluss blicken Bareths noch über den
Tellerrand hinaus. «Für uns wurde wichtig, dass es bei der Ehe nicht nur um uns
zwei geht. Eine Ehe hat eine Ausstrahlung auf das Umfeld. Deshalb investieren wir
nicht nur für uns selbst in unsere Ehe, sondern auch, damit unser Umfeld
profitieren kann.»