Fehler
passieren. Entscheidend ist aber, wie wir damit umgehen. Lassen wir Gras über
die Sache wachsen? Oder stellen wir uns unserem Versagen und haben dadurch die
Chance, an Beziehungen zu bauen, statt sie zu zerstören?
Leider
sind wir nicht perfekt. Jeder von uns macht Fehler. Doch wenn wir das
realisieren, können wir daraus auch etwas lernen. Wir haben die Möglichkeit,
uns zu verändern und uns zu entwickeln. Wir werden gnädiger im Umgang mit
anderen. Und wenn wir den Weg für Vergebung frei machen, werden unsere
Beziehungen auf eine tiefere Ebene gelangen.
Um
Verzeihung zu bitten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortung,
charakterlicher Grösse und Stärke. Wer hingegen einfach so tut als wäre nichts
passiert, isoliert sich von anderen und macht noch mehr kaputt. Lassen Sie sich
nicht von Scham, Stolz oder Wut zu so etwas hinreissen. «Wenn es möglich ist
und soweit es an euch liegt, lebt mit allen Menschen in Frieden», rät die
Bibel, in Römer, Kapitel 12, Vers 18. Wie kann man ganz konkret um Entschuldigung bitten?
Ehrlich
sein
Ein
schnelles «Sorry», damit die Stimmung besser wird, ist kontraproduktiv. Andere
merken, ob es Ihnen ernst ist, oder ob Sie einfach nur beschwichtigen wollen.
Bleiben Sie aufrichtig, lassen Sie den anderen in Ihr Herz schauen. Und
verspielen Sie Entschuldigungen nicht durch Oberflächlichkeit.
Sich
persönlich entschuldigen
Stehen
Sie selbst für Ihre Fehler gerade, entschuldigen Sie sich persönlich und nicht
durch einen dritten oder über das Telefon. Bitten Sie den anderen um ein Gespräch an einem
entspannten Ort, an dem es Ihnen leicht fällt zu reden. Auf keinen Fall
zwischen Tür und Angel oder wenn die Emotionen noch in Ihnen brodeln. Wenn es
Ihnen schwer fällt, Ihr Innerstes nach Aussen zu kehren, oder der andere nicht
mehr mit Ihnen sprechen möchte, dann schreiben Sie ihr/ihm, was Ihnen leid
tut.
Keinen
Gegenangriff starten
Neue
Vorwürfe, Erklärungen und Anklagen haben bei einer Entschuldigung nichts zu
suchen. Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Fehler. Suchen Sie keine
Ausreden und spielen Sie Ihre Schuld nicht herunter: «Ich habe dich verletzt,
das war schlimm und tut mir sehr leid.» Wenn man sich vergeben hat, ist immer
noch Gelegenheit, ohne Wut, Groll oder Vorwürfe Zwischenmenschliches zu klären.
Sich
in den anderen einfühlen
Wenn
Sie sich nur aus Pflichtbewusstsein entschuldigen, bringt das wenig. Erklären
Sie, dass Sie verstehen, warum der andere sauer oder enttäuscht ist. Zeigen
Sie, dass Sie sich Gedanken gemacht haben und wissen, welche Konsequenzen Ihr
Fehler hat. Schätzen Sie den anderen durch Ihre Anteilnahme wert.
Wieder gut machen
Oft
kann man Geschehenes nicht mehr rückgängig machen, aber man kann versuchen, es
wieder gut zu machen. Voraussetzung ist, dass der Fehler verziehen wurde.
Manche Dinge sollten tatsächlich «nie wieder passieren», sprechen Sie das auch
aus. Zeigen Sie auch durch Ihr Verhalten, dass es Ihnen wirklich leid tut. Und
bitten Sie Gott, dass er Ihnen hilft, sich Schritt für Schritt zu verändern.