Beziehungsseminar

Unterschiedliche Wurzeln als Herausforderung

45 interkulturelle Paare haben in Winterthur über ihre besonderen Erfahrungen und Probleme gesprochen. Das Beziehungsseminar stand unter der Leitung der Ehetherapeuten Eberhard und Claudia Mühlan.
Ein interkulturelles Paar am Beziehungsseminar in Winterthur
interkulturelle Eheschliessungen in der Schweiz 2013, Statistik

Bunte Völkervielfalt aus Europa, Afrika, Asien und Amerika

Samosas, Bananenchips, Maniokstampf, Tortillas, Kichererbsenbrei, Guacamole und vieles mehr markieren auf dem Buffet die bunte Internationalität des Seminars für kulturell gemischte Paare vor und in der Ehe. FamilyLife hat zusammen mit der örtlichen Gemeinde und der Iglesia Evangelica Hispana vom 7. – 8. März in die Arche Winterthur eingeladen. 45 Paare sind der Einladung gefolgt und zeigen mit den über 20 Nationalitäten aus allen Erdteilen eine Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Es ist kein Geheimnis, dass interkulturell zusammengesetzte Paare mit ungleich höhere Anforderungen zurecht kommen müssen als Paare aus derselben Kultur.

Schwierige Anforderungen an interkulturelle Ehe

Die Statistik belegt, dass viele gemischtkulturelle Paare hierzulande mit dieser Anforderung nicht zurechtkommen, wenn sie ausweist, dass innerhalb von 10 Jahren nach der Heirat 75% der Paare nicht mehr zusammen sind. In der Vergleichsgruppe der Schweizer Ehepaare rechnen wir mit 15-20% der Paare, die es nicht über die ersten zehn Jahre hinaus schaffen. Und der Trend in unserem Land geht dahin, dass bald weniger als die Hälfte der Ehen hierzulande zwischen zwei Schweizer Partnern geschlossen werden.

Aufstehen und die Ergänzung in der Verschiedenheit suchen

Betroffene Paare benötigen daher Aufklärung über die Verschiedenheit der kulturellen Prägung und den Umgang damit. Im Seminar von FamilyLife gingen die Referenten Dr. Eberhard und Claudia Mühlan (Team.F, Deutschland) auf die unterschiedlichen Weltbilder in der individualistischen westlichen Kultur und der kollektivistischen Kultur im Rest der Welt ein. Insbesondere interessierten die Herausforderungen, die dadurch in der engsten menschlichen Beziehung, der Ehe, entstehen. Viele Partner berichteten am Schluss der Veranstaltung, wie sie durch das Gehörte Erleichterung erfuhren, nachdem sie die kulturelle Wurzel hinter dem Verhalten ihres Mannes / ihrer Frau erkannt hatten. Ein Teilnehmer bekannte: «Die Unterschiede zwischen der individualistischen Kultur in der Schweiz und der Kollektivkultur in Südamerika habe ich das erste Mal so richtig an der Wurzel verstanden. Dabei sind mir die Augen geöffnet worden.»

Feinfühliger Ausklang des Seminars

Am Schluss der Veranstaltung erhielten die Teilnehmenden des Seminars die Gelegenheit, Erkanntes festzumachen oder Lasten abzulegen. Behutsam wurden sie, egal welcher Religion sie angehören, dazu eingeladen, ihre persönlichen Wünsche und Entscheidungen auf einem Zettel, in der Form eines Steines oder einer brennenden Kerze unter dem Kreuz auf der Bühne abzulegen. Ein Gebet am Schluss trug der Tatsache Rechnung, dass Erkanntes nicht automatisch zu einer Verbesserung der Beziehung führt. Nur angeschlossen an den Gott der Liebe, wie er in der Bibel offenbart wird, können Menschen diese Liebe zu ihrem Nächsten – also ihrem Ehepartner – hintragen.

Datum: 13.03.2014
Autor: Hansjörg Forster
Quelle: Livenet / FamilyLife

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