Gottes Nähe tut gut

Bereit für eine Umarmung von Gott?

Die Passionszeit ist eine Einladung, Ballast abzuwerfen und Gott nahe zu kommen. Die Nähe zu Gott lässt uns aufblühen. Sie ist etwas ungemein Beglückendes und macht uns frei, sagt Pfarrer Fredy Staub.
Mutter mit Baby
Fredy Staub

Livenet: Warum brauchen Menschen Nähe?
Fredy Staub:
Diese Sehnsucht steckt tief im Menschen drin – bereits beim Baby. Es beruhigt sich in den Armen seiner Eltern. Aber auch für den erwachsenen Menschen ist die Nähe eines lieben Menschen etwas sehr Erfüllendes. Ein Tier kann ein Stück weit menschliche Nähe ersetzen. Aber ohne die Nähe Unseresgleichen werden wir nicht nur unglücklich, wir können regelrecht zugrunde gehen. Wie wir zum Überleben Flüssigkeit, Licht und Nahrung benötigen, so brauchen wir Nähe. Sex zum Beispiel kann ein wunderschöner Ausdruck von Nähe sein.

Weshalb scheuen manche Menschen Nähe?
Sie sind höchstwahrscheinlich geprägt von üblen Erfahrungen mit Menschen, die ihnen zu nah gekommen sind. Dies gilt im Besonderen für Missbrauchsopfer. Diese sind in ihrer Intimsphäre und Persönlichkeit dermassen verletzt, dass ihr Unterbewusstsein blockiert ist. Jeder menschlichen Nähe begegnen sie meist ungewollt mit Verschlossenheit und Abwehr.

Warum ist es «Glück», Gott nahe zu sein?
Wenn ich jemandem helfen kann, Gott zu erleben, merke ich, wie dies den Betroffenen oft auch intensives Glück beschert. Es fliessen Freudentränen, Augen beginnen zu strahlen. Und Leute, die seit Jahren nicht mehr gelacht haben, tun dies aus vollem Herzen – wunderbare, unvergessliche Glücksmomente! Wenn wir uns Gott nähern, so nähert er sich uns. Seine Nähe ist nun einmal etwas ungemein Beglückendes. Sie macht frei! Sie schenkt Geborgenheit, Zuversicht, Erfüllung. Es ist ein bisschen wie Alkohol, aber ohne Nebenwirkungen und bedeutend gesünder, nachhaltiger, tiefgreifender, umfassender, ja sogar ewig.

Was unterscheidet die Nähe zu Gott von menschlicher Nähe?
Gottes Nähe ist liebevoller, feiner und geht tiefer als jede menschliche Nähe. In seiner Nähe blühen wir auf wie eine Rosenknospe an der Sonne. Gott können wir so begegnen, wie wir uns gerade fühlen. Wir brauchen vor ihm keine Angst zu haben. Er ist die Liebe in Person. Er meint es gut mit uns, und ihm ist nichts unmöglich. Auch wenn er manchmal Geduld von uns verlangt.

Wie können wir Gott nahe sein, wenn wir ihn nicht sehen?
Viel Wesentliches können wir mit unseren Augen oft gar nicht sehen. Wenn ich mit Ratsuchenden in diesem Sinne bete: «Jesus Christus, vergib mir alles, was mich von dir scheidet und erfülle du mich», kann es durchaus sein, dass Gottes Heiliger Geist am Werk ist. Er öffnet unser «Herz», unsere «inneren Augen», für die Grösse Gottes. Wir werden unbezahlbar reich beschenkt. Er gibt uns auch die Gewissheit, dass uns nichts und niemand von Gottes Liebe trennen kann.

*Fredy Staub ist freischaffender Theologe und gestaltet in der ganzen deutschsprachigen Schweiz Events. Er wohnt am Zürichsee.

Webseite:
Pfarrer Fredy Staub im Internet

Datum: 11.03.2014
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Jesus.ch-Print Nr. 29

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