Familieninfo-Aargau

Reformierte Kirche Aargau schaltet Familienportal auf

Die Reformierte Landeskirche Aargau hat am 31. Mai ein Familienportal aufgeschaltet. Unter www.familieninfo-aargau.ch finden sich zahlreiche Links zu Kirchgemeinden, Hilfswerken, Beratungsstellen etc. rund um Ehe, Partnerschaft, Kinder und Religion.
Familieninfo
Dienstleistungen online versammelt: Claudia Bandixen, Aargauer Kirchenratspräsidentin

Selbst Fachstellen hatten bisher keinen umfassenden Überblick über die verschiedenen Angebote, die in irgendeiner Weise Beratung, Hilfe und Dienstleistungen für Familien anboten. Die reformierte Landeskirche übernahm deshalb zusammen mit HEKS Diakonie 2004 den Auftrag, eine Aargauer Familienwebsite zu realisieren.

Übersicht und Hilfe in Not

www.familieninfo-aargau.ch bietet einen einfachen Zugang zu den bestehenden Dienstleistungen und Möglichkeiten im Kanton Aargau. Gleichzeitig dient es der Vernetzung von Fachleuten im Familienbereich und bietet ihnen einen gemeinsamer Auftritt nach aussen.

In den Bereichen Zusammenleben, Familie und Beruf, Gesundheit, Geld, Gewalt, Migration, Bildung, Religion und Freizeit sind zur Zeit ca. 350 Einträge von Dienstleistungen und Institutionen für Familien vorhanden. Dazu gehören Beratungsstellen, Angebote der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung, Dachorganisationen, Freizeitaktivitäten, Kurse, Kontakt- und Vernetzungsmöglichkeiten.

Einfache Suche

Die Angebote können sowohl nach Themen wie nach Wohnort durchsucht werden und sind im Überblick sowie im Detail abrufbar. Links führen zu zusätzlichen Informationen und zu Hilfe in Notfällen. Die Anbieter können ihre Einträge jederzeit selbst aktualisieren.

Deshalb benötigt die Website keinen permanenten Webmaster. Sie kann jederzeit ausgebaut und erweitert werden. So könnten die Familien schliesslich eine umfassende Zusammenstellung der nicht-kommerziellen Angebote für Familien im Kanton Aargau erhalten.

Einsame Eltern

Als Hauptprobleme der Familien im Aargau nannte Kirchenratspräsidentin Claudia Bandixen die Einsamkeit vieler Menschen in ihrer Rolle als Eltern. Viele litten unter einer Sprachlosigkeit oder hätten Angst, Grenzen zu setzen, weil sie Angst vor dem Verlust der familiären Harmonie hätten oder weil ihnen der Realitätsbezug fehle. Familien seien auch der Gefahr der Isolation ausgesetzt, da viele zu wenig Aussenbezug hätten.

Probleme ergäben sich aber auch daraus, dass die Distanz zwischen den Generationen auf eine ungesunde Weise einnivelliert werde. „Alle wollen jung sein. Aber die Altersnivellierung hilft nicht, sondern führt eher zu Konkurrenzverhältnissen“, so Bandixen. Es gelte aber, Brücken zwischen den Generationen zu schlagen.

Drei Aktionsebenen

Die Reformierte Landeskirche Aargau unterscheidet drei Säulen beziehungsweise Aktionsebenen im Blick auf die Familienförderung. Die erste ist die Arbeit mit der Familie in den Kirchgemeinden. Diese sieht in den Gemeinden sehr unterschiedlich aus, kann aber nebst dem kirchlichen Unterricht auch eine Frauenarbeit, Ehekurse, Gesprächsabende, Ferienangebote, Elterngespräche, Familien-Gottesdienste u.a. beinhalten.

Die kantonale Familienförderung bildet die zweite Aktionsebene. 18 Institutionen klärten 2004 in Aarau den Handlungsbedarf gemeinsam ab und formulierten Anliegen, die sie gemeinsam verfolgen wollen. Geplant sind zum Beispiel jährlich zwei themenbezogene Treffen mit Politikern und Familienfachleuten aus dem Aargau. Das Internet-Portal www.familieninfo-aargau.ch ist ein Produkt dieser kantonalen Familienförderung. Es ermöglicht auch den Fachstellen selbst einen umfassenden Überblick der Angebote.

Landeskirche lässt Familienfreundlichkeit prüfen

Die dritte Aktionsebene bildet die Förderung von Familie in den landeskirchlichen Diensten. Dazu hat eine Praktikantin am Theologisch-Diakonischen Seminar (TDS) in Aarau eine Studie verfasst, die Anfang 2005 veröffentlicht wurde. Sie hält die notwendigen Konsequenzen für die Fachstelle Diakonie fest.

Auf der landesweiten Ebene hat die Frauenkonferenz des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) das Pilotprojekt „Familie und Beruf“ angeregt, das auf ein familienfreundliches berufliches Umfeld zielt. Als erste reformierte Kantonalkirche lässt deshalb die Reformierte Landeskirche Aargau ihre eigenen Dienste darauf hin überprüfen, ob sie auch familienfreundlich seien.

Kontakt zur Politik

An der Feier sprach auch die Aargauer FDP-Parteipräsidentin und Grossrätin Doris Fischer-Taeschler, selbst Mutter von vier inzwischen erwachsenen Kindern und zwei Pflegekindern. Sie betonte die Leistungen der Familien für den Staat. Dieser sei gefordert, „Leistungsbehinderungen“ für die Familien abzubauen.

Die Grossrätin würdigte die Vernetzungsarbeit der Landeskirche, weil der Staat nicht alles tun könne. Mit der Einladung an Frau Fischer-Taeschler unterstrich die Landeskirche laut Präsidentin Bandixen ihre Absicht, die eigenen Bemühungen mit den staatlichen Organen und Politikern zu vernetzen.

Für weitere Auskünfte:
Rudolf Wernli, Leiter Fachstelle Diakonie der Reformierten Landeskirche Aargau, Tel. 062 838 00 21, rudolf.wernli@ref-aargau.ch
Claudia Rederer, HEKS Diakonie, Aarau, Tel. 062 836 30 20, rederer@hekseper.ch

Datum: 06.06.2005
Autor: Fritz Imhof
Quelle: SSF

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