Woran Beziehungen sterben

Um einander zu verstehen, muss man miteinander kommunizieren.

In der heutigen Zeit suchen Menschen nach erfüllenden Beziehungen, trotzdem bleiben die meisten hinter den Idealen zurück. Immer mehr Ehen werden geschieden, in vielen Beziehungen kriselt es, man lebt nebeneinander her. Auch Christen sind davon nicht ausgenommen. Woran kranken und sterben Beziehungen?

1. Beziehungen sterben aufgrund falscher Vorstellungen von Liebe

Vielfach wird Verliebtheit mit Liebe gleichgesetzt und als Grundlage der Beziehung angesehen. Kulturgeschichtlich ist das erst seit der Romantik im letzten Jahrhundert so. Gefühle haben in der Beziehung ihren sinnvollen Platz. Weil sie aber wechselhaft sind, eignen sie sich nicht als alleinige Grundlage für eine stabile lebenslange Beziehung.

Die Liebe, die trägt, ist auf den anderen ausgerichtet und gibt eher, als dass sie fordert. Sie ist geprägt von einem festen "ja" zum Partner, was sehr viel mit einer willensmässigen Entscheidung zu tun hat. Wenn beide Partner von diesem Hintergrund her einander lieben, bekommt jeder, was er braucht als Geschenk vom anderen.

2. Beziehungen sterben aufgrund einer fehlenden Beziehung zu sich selbst

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, diese Forderung stellt Gott in seinem Wort auf. Wer sich selbst nicht annehmen kann, keine Selbstwertgefühl hat und sich selbst ständig kritisiert, ist nicht fähig, andere Menschen wirklich zu lieben.

Oftmals versuchen solche Menschen, ihre Defizite durch den Partner decken zu lassen, was aber für diesen meist eine Überforderung darstellt. Wenn man in keiner Beziehung steht, lohnt es sich, die Zeit zu nutzen, um sich selbst kennenzulernen. Wer bin ich, wer bin ich nicht? Was will ich, was will ich nicht? Wer sich selbst kennt und bejaht, seine Schwächen wahrnimmt und daran arbeitet, mit dem haben andere Menschen eine Chance, tiefe Beziehungen aufbauen.

3. Beziehungen sterben aufgrund falscher Vorstellungen über die Phasen einer Beziehung

Romantisch und voller Leichtigkeit beginnen viele Beziehungen. Und man wünscht sich, dass sie so weitergehen. Wenn die ersten Schwierigkeiten auftauchen, sind viele enttäuscht und suchen sich einem neuen Partner – mit dem oft die gleichen Krisen zu bewältigen sind.

Jede Beziehung hat Phasen. Nach der anfänglichen Aufmerksamkeit (man nimmt den anderen überhaupt wahr), folgt die Phase der Phantasie. Wie schön wird es miteinander sein, die Gedanken fliegen. Danach kommt unweigerlich die Realität, die rosarote Brille ist verschwunden, der Partner ändert sich doch nicht so, wie man es erhofft hatte, kleine Eigenheiten beginnen zu stören.

Jetzt ist es entscheidend, ob der Weg in die Resignation gewählt wird (dann geht es nebeneinander her bis zum Zerbruch), oder in die Rekonstruktion. Das heisst, gemeinsam an den Problemen zu arbeiten, nach kreativen Lösungen zu suchen und zusammen den Weg weiterzugehen.

4. Beziehungen sterben aufgrund mangelnder Kommunikation

Niemand kann Gedanken lesen, auch wenn er noch so verliebt ist. Um einander zu verstehen, muss man miteinander kommunizieren. Das ist nicht immer leicht, besonders wenn vielleicht das Verhalten in diesem Bereich sehr unterschiedlich erlernt worden ist.

Da gibt es Schweiger und Menschen, die das Herz auf der Zunge tragen. Mancher will mit dem Kopf durch die Wand, ein anderer kehrt Probleme lieber unter den Teppich. Hier gilt es, einander in der Andersartigkeit kennenzulernen und praktisch am gemeinsamen Kommunikations- und Problemlösungsverhalten zu arbeiten.

5. Beziehungen sterben, weil die Beziehung zu Gott tot ist

EHE = ein Egoist und noch ein Egoist und in der Mitte der Herr. So stellt Gott sich Beziehung vor. Menschen, die Gott nicht kennen, keine Beziehung zu Jesus Christus haben, müssen die spirituelle Dimension des Menschseins aus ihrer Beziehung ausklammern. Damit fehlt die wesentliche Kraftquelle und Korrekturmöglichkeit von aussen. Mit dem liebenden Gott in der Mitte können Beziehungen wachsen, die von Achtung und Liebe, Ehrlichkeit und Vergebung getragen sind.

In allen diesen Fragen helfen gute Sachbücher, Seminare zur Ehevorbereitung oder Ehewochenenden weiter.

Datum: 24.09.2003

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