Verlustängste

Andere Frauen gefallen ihm doch viel besser!

Ein Blick in den Spiegel: Es gibt schönere Frauen als ich. Ob er mich deswegen eines Tages verlassen wird? Eine Frage, die viele Frauen plagt. Schnell folgt die Eifersucht. E-Mails haben es in sich. Man schreibt im intimen Rahmen eines ...
Esther Reutimann
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Ich kam zur Einsicht, dass ich meinen Mann zum Mittelpunkt meines Lebens gemacht hatte

E-Mails haben es in sich. Man schreibt im intimen Rahmen eines Bildschirmes seine tiefsten Gefühle auf, und ehe man sich versieht, ist der Sende-Knopf gedrückt. Eine Freundin schrieb mir folgendes Mail: «Dein Text über Eifersucht im CMA vom Februar hat mich sehr bewegt. Ich persönlich merke diesen Konkurrenzkampf unter Frauen vor allem in der Beziehung zu Männern. Mein Problem: Ich habe immer das Gefühl, dass ich meinem Freund zu wenig gefalle, und ich vergleiche mich stets mit anderen Frauen. Spricht mein Freund mit einer anderen, vergleiche ich sie sofort mit mir, und die Angst nagt in mir, dass er sie vielleicht besser oder schöner findet. Sehe ich eine Frau, die dicker ist als ich, Pickel hat oder sonst unvorteilhaft ist, fühle ich mich gut und ihr überlegen. Ich erwische mich dann dabei, wie ich mich innerlich bestätige und denke: Na ja, so schlimm wie die siehst du noch lange nicht aus! Das ist ein Teufelskreis, aus dem ich den Ausstieg schon lange suche.»

Mein Mann - mein Vertrauen
Eine andere Frau gestand mir: «Ich wurde bereits im Vorschulalter viel gehänselt, weil ich ein eher dickes Kind war. Das minderwertige Gefühl und der Selbsthass sind bis heute geblieben. Darunter leidet auch meine Beziehung. Ich unterstelle meinem Mann dauernd, dass ihm andere Frauen viel besser gefallen. Ich habe ein so schwaches Vertrauen in ihn, und die Angst, er könnte mich verlassen, frisst mich schier auf.»

Mein Mann - mein Gott
Ich wäre keine Frau, wenn ich mich mit diesen beiden Briefen nicht identifizieren könnte. Als junge Frau litt ich dieselben Leiden. Doch ganz vorbei ist das noch immer nicht. Aber eine Entdeckung hat mir sehr geholfen, diese unguten, zerstörerischen Gefühle immer wieder zu überwältigen.

Einerseits haben diese Ängste mit dem eigenen schwachen Selbstwert zu tun, andererseits mit dem Stellenwert, den mein Mann in meinem Leben hat. Ich will hier besonders auf den zweiten Punkt eingehen.

Ich kam zur Einsicht, dass ich meinen Mann zum Mittelpunkt meines Lebens gemacht hatte. Die massiven Verlustängste lassen uns Frauen den Mann auf einen Sockel stellen, auf den er gar nicht gehört.

Unser Mann ist uns für eine unbestimmte Zeit von Gott gegeben. Es kann die Zeit kommen, wo er uns genommen wird. Wenn unser Mann auch unser Gott ist, dann besteht in unserem Leben ein verheerendes Missverhältnis, das solche nagenden Ängste zur Folge hat.
Jesus allein soll den ersten Platz einnehmen. Er soll Sinn und Ziel unseres Daseins sein. Aus ihm heraus wollen wir unsere Männer lieben, sie aber nur als Mensch und nicht als Gott sehen.
Unsere Sichtweise in diese Richtung zu verändern braucht Zeit und bedeutet, dass wir daran arbeiten müssen. Doch es lohnt sich, täglich darauf zu achten, dass wir den Stellenwert von Jesus und von unserem Mann nicht vertauschen. Die Tipps im Kästchen sollen uns Frauen auf dem Weg der Veränderung zu einer gesunden Sichtweise verhelfen.

Mein glücklicher Mann
Es ist eine wunderbare, befreiende Erfahrung, wenn sich diese Verlustängste legen. Unsere Männer leiden ebenfalls, wenn wir ihren Liebeszeichen nicht glauben wollen. Wenn wir uns selber annehmen und ihnen vertrauen, danken sie es uns, und wir leben als befreite Frauen an der Seite eines glücklichen Mannes.

Datum: 26.06.2003
Autor: Esther Reutimann
Quelle: Chrischona Magazin

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