Jeder hat sie

Blinde Flecken

Manchmal sind wir sehr erstaunt, wie wir auf andere wirken, wie sie uns erleben und einschätzen. Wir denken, dass der andere nicht über uns, sondern über jemand ganz anderen spricht. Wie kann das sein?
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Grund dafür ist, dass wir von uns selbst ein anderes Bild haben als Menschen um uns herum. Man spricht von einem Unterschied zwischen der Selbst- und Fremdwahrnehmung, das gilt für Stärken wie für Schwächen.

Selbstbild und Fremdbild reiben sich

Das, was wir an uns selbst nicht wahrnehmen können oder wollen, bezeichnet man als blinden Fleck, in Anlehnung an den blinden Fleck des Auges. Es ist die Stelle, wo der Nerv im Inneren des Auges an die Netzhaut andockt, hier sitzen keine Sehzellen. An diesem Punkt ist man daher blind. Das fällt normalerweise nicht auf, denn das Gehirn «füllt» den blinden Fleck mit den Informationen, die es über angrenzende Sehzellen und über das zweite Auge bekommt, einfach aus.

Blinde Flecken und die Folgen

Ist das aber denn so problematisch? Nun ja, man muss es nicht dramatisieren, aber blinde Flecken führen zu unangemessenen Einschätzungen, Verhaltensweisen und Entscheidungen. Wenn jemand in einer konkreten Situation nicht merkt, dass er ein sehr massives Auftreten an den Tag legt, wird er sich sehr wundern, warum andere darauf heftig oder mit vorschnellem Einlenken reagieren.

Ameise und Elefant

Es gibt eine interessante Redensart zur Frage der Selbstwahrnehmung: «Wenn eine Ameise sich selbst für einen Elefanten hält, dann ist das unangemessen und witzig. Wenn aber ein Elefant sich für eine Ameise hält, dann wird es gefährlich!»

Was also tun? Wie kann ich selbst dafür sorgen, dass mein Selbstbild der Wirklichkeit möglichst nahe kommt?

Wie lernt man sich selbst besser kennen?

  • Suchen Sie die Rückmeldung von anderen, denen Sie vertrauen, auch wenn es Kritik miteinschliesst, sonst lernen Sie Ihre blinden Flecken nicht kennen. Fragen Sie ganz ehrlich: Wie wirke ich auf dich? Wie siehst du mich? - Das geht am Besten mit Menschen, zu denen wir ein Vertrauensverhältnis haben.
  • Einige Kirchengemeinden bieten Begleitung für Menschen an. Solche Gespräche können helfen, sich selbst besser kennenzulernen.
  • Manche Arbeitgeber offerieren Coaching- und Mentorprogramme für Ihre Mitarbeiter. Nutzen Sie solche Möglichkeiten, die oft kostenlos sind. Meistens sind Menschen erst dann bereit solche Angebote zu nutzen, wenn Sie bereits in einer Krise stecken.
  • Ganz wichtig sind Gruppenerfahrungen und Rückmeldungen aus der Gruppe. Sei es ein Freundeskreis, seien es Arbeitskollegen etc. Es kann sehr aufschlussreich sein aus solchen Gruppen Feedback zu bekommen.
  • Schliesslich: Lebenskrisen sind eine Zäsur, in der Menschen viele gezwungen sind, sich in einem anderen Licht zu sehen. So hart und schwer solche Krisen auch sind, bieten sie doch die Chance, sich besser kennenzulernen und sich selbst näherzukommen.

Jesus gibt Feedback

Christen haben in Jesus ein besonderes Gegenüber. Ob Sie es glauben oder nicht: Wer mit Jesus lebt, der bekommt von ihm immer wieder Feedback über Dinge, die gut oder weniger gut gelaufen sind. Er ist ein Freund, der nicht nur zu uns steht und ermutigt, sondern auch korrigiert und auf blinde Flecken hinweist.

Denn: Jesus ist ein Experte in Sachen Menschenkenntnis. Er kennt uns bei weitem besser als wir uns selbst!

Gott kennt Sie!

Es mag unglaublich klingen, aber es stimmt dennoch: Jesus kennt jeden Menschen. In einem Vers in der Bibel heisst es: «Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat…ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!…So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir.» (Die Bibel, Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 43, Verse 1 und 5). 

Datum: 27.10.2012
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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