Kennen Sie sich?

Es kann sein, dass wir stark von dem bestimmt sind, wie wir gerne wären oder von der Angst, wie wir auf keinen Fall sein möchten. Solche Wünsche und Ängste sind Gedanken, die uns den Blick für uns selbst verstellen. Sie machen es uns schwer, uns selbst richtig einzuschätzen. Wir sind dann wie abgelenkt und nicht bei uns.

Manchmal geht das, wie wir uns selbst und andere uns wahrnehmen sehr weit auseinander - und wir merken es nicht einmal. Das gilt vor allem für Situationen, wo wir stark gefordert und unter Stress sind. Bei einem Referat, auf der Arbeit oder zum Beispiel bei einem Bewerbungsgespräch. Man könnte ja zunächst einmal sagen: Das ist doch nicht so schlimm. Doch, wer sich selbst nicht kennt, der kann auch die Reaktion von anderen nicht richtig einordnen. Das kann zu grossen Missverständnissen und Komplikationen führen, zum Beispiel am Arbeitsplatz, aber auch in der Beziehung zu einem Partner beziehungsweise einer Partnerin.

Genauer nachfragen

Deswegen sollten wir andere offen und mutig fragen, wie sie uns in bestimmten Situationen erleben. Es geht dabei nicht so sehr um ein Gesamturteil. Es reicht nicht, wenn der andere sagt: Das war gut oder nicht gut. Wichtig ist nachzufragen: Was genau war gut oder nicht gut? Was wäre vielleicht besser gewesen? Dabei sollte man nicht nur über Sachverhalte und Fakten sprechen, sondern auch über weniger fassbare Dinge, die aber oft viel stärker wirken.

Also: Wie habe ich in der Situation gewirkt? Was kam emotional bei den anderen an? Und nur, wenn wir genau nachfragen, bekommen wir Hinweise, die uns so weiterhelfen, dass wir das nächste Mal eine Sache anders angehen oder dass wir es besser machen.

Daran sehen wir: Wir brauchen den anderen und sein Feedback. Wem in Ausbildung und Beruf die Beziehungen fehlen, um so zu fragen, der sollte zunächst Freunde und Bekannte fragen. Denn von den Menschen, zu denen wir eine gute Beziehung haben, können wir ein Feedback am ehesten annehmen, weil wir wissen, dass sie - auch bei Kritik - auf unserer Seite sind. Doch oft haben wir es in der Ausbildung oder im Beruf mit anderen Menschen zu tun. Da muss man erst eine vertrauensvolle und offene Beziehung aufbauen.

Jesus kennt dich

Die Bibel beschreibt das Miteinander der Christen als eine Gemeinschaft, die ehrlich und ermutigend miteinander umgeht. Hier ist der Raum, in dem man offen über Schwächen und Stärken sprechen kann, obwohl das Christen oft auch schwer fällt. Dabei haben sie ein besonderes Pfund: Sie wissen, dass Jesus auf ihrer Seite ist, dass er sie - mit allen Schwächen - nicht nur sogar besser kennt als sie sich selber, sondern dass er sie auch annimmt.