Neues Volksleiden

Wenn alles andere wichtiger wird als Schlaf

Es ist schon weit nach Mitternacht. Aber da sind immer noch ein paar E-Mails, die ich bearbeiten möchte und diese Website wollte ich mir auch schon lange mal ansehen, ausserdem warten auf Facebook noch ein paar Neuigkeiten. «Schlafen kann man, wenn man tot ist» – sagt man, und verdrängt dabei, wie sehr man Schlaf braucht.
Bis spät in die Nacht arbeiten (Bigstock: 49990856)

Schlafmangel ist ein neues Volksleiden, das haben Wissenschaftler der Universität Utrecht herausgefunden: Das Phänomen nennen sie «Bedtime Procrastination». Mit anderen Worten: Wir schaffen es nicht, zur geplanten Zeit ins Bett zu gehen, obwohl uns keine äusseren Umstände davon abhalten. Wir wollen zwar schon schlafen, aber andere Aktivitäten erscheinen uns wichtiger.

Den Lebens-Rhythmus wahrnehmen

Gott hat dem Leben einen eigenen Rhythmus gegeben. Schon in Genesis, dem ersten Buch der Bibel, wird dies deutlich: «Solange die Erde besteht, soll es immer Saat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht geben. (1. Mose, Kapitel 8, Vers 22

Um im Einklang mit dem Schöpfer zu sein, brauchen wir einen Rhythmus von Tag und Nacht, von Arbeit und Ruhe. Natürlich geht jeder mal spät ins Bett. Aber wer sich dauerhaft gegen den naturgegebenen Rhythmus wehrt, schadet sich. Abgesehen davon, dass müde sein anstrengend ist und die Laune schnell kippen kann, können Konzentrationsprobleme, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen Folgen von Schlafmangel sein. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Wir brauchen Schlaf.

Dem Schlafmangel auf den Grund gehen

Machen Sie sich bewusst, warum es Ihnen so schwer fällt, den Tag zu beenden. Ist es die Angst, etwas zu verpassen? Halten Sie sich vor Augen, dass die wenigsten Informationen so wichtig sind, dass sie nicht bis morgen warten könnten. Geben Sie sich und Ihrer Gesundheit die Priorität.

Überdenken Sie Grundsätze, die Ihr Handeln beeinflussen. Das Sprichwort «Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.», kommt aus einer Zeit, in der man von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gearbeitet hat, nicht länger. Prüfen Sie, ob solche Leitsätze für Sie heute überhaupt Sinn machen.

Wann ist eine gute «Zubettgeh-Zeit»?

Setzen Sie bewusst einen Schlusspunkt. Überlegen Sie sich, welche Uhrzeit prinzipiell eine gute Zubettgeh-Zeit für Sie ist und halten Sie sich daran. Wenn sie nicht alle Aktivitäten geschafft haben, freuen Sie sich, dass morgen wieder etwas auf Sie wartet, was sie ausgeruht und erholt angehen können.

Hören Sie auf zu glauben, dass Schlafen Zeitverschwendung ist. Im Schlaf verarbeiten wir Gelerntes und Unterbewusstes. Unser Immunsystem regeneriert sich. Wir sammeln Kraft und Energie für den nächsten Tag. Übrigens, auch in der Bibel spielt Schlaf eine grosse Rolle. Denn oft redet Gott dann zu Menschen, wenn sie nicht durch Aktivitäten abgelenkt sind: im Schlaf.

Datum: 30.06.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / faz.net

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