Olympia

Gibt es ein Leben danach?

Ja. Ich habe Olympia geschaut. Und ja: Mehr als ich eigentlich geplant hatte. Ja, ich habe dafür unterwegs sogar mein iphone-ABO benutzt (Flatrate sei Dank!) und ja, es war alles andere als kollegial und gemeinschaftlich, was mich leicht gereizte Mitmenschen ab und an spüren liessen.
Olympia Schlussfeier in London

Nein, ich habe nicht alle Entscheidungen gesehen und nein, ich habe auch nicht verbissen alle Schweizer Auftritte mitverfolgt. Nein, es ist keine Genugtuung für mich, dass wir besser waren als die Österreicher (die schlagen nämlich dann einfach heftig bei den Winterspielen zurück) und nein, ich war nicht der Schlimmste Olympia-Konsument in meinem Freundeskreis. Da gab es welche, die haben ihr Schlafzimmer und ihr Esszimmer für einige olympische Tage regelrecht ins Wohnzimmer verschoben und sich fast nur noch in Werbepausen bewegt – sei es Zwecks Erleichterung oder aber auch, um schlicht kulinarischen Nachschub zu besorgen, um ein paar weitere Disziplinen und Entscheidungen zu überstehen.

Die Frage bleibt: Gibt es ein Leben nach Olympia? Oder ist das Nach-Olympia-Loch für einige heftiger, als das berüchtigte Januar-Loch?

Olympia hat mich – zumindest im Nachhinein – in vielen Punkten zum Nachdenken gebracht. Unglaublich mit wie viel Aufwand wir die Gesellschaft im Stadion und vor dem TV bei guter Laune behalten, was ja überhaupt nicht gespielt ist. Wenn dann aber Sportler Olympia nutzen, um unterzutauchen und aus ihren Ländern zu flüchten und strahlende Olympiasieger sich die Titelseite mit Bildern von Menschen aus Syrien teilen, dann muss man zwangsläufig mal kurz leer schlucken. Natürlich haben solche Spiele völlig ihre Berechtigung – bei der Eröffnungsshow wird man jedoch den fahlen Beigeschmack nicht los, dass man möglichst pompös eine Fröhlichkeit erzeugen möchte, um über all die Schreie der Menschen zu übertönen, die weltweit unter dramatischen Bedingungen zu leben haben. Gerade eben hatte ich dasselbe Gefühl in Tallinn, wo Kreuzfahrtsschiffe tagtäglich bis zu 9000 Touristen ausspucken, die dann bei Laune gehalten werden – dass viele im Land unter ärmlichsten Verhältnissen leben und nach kommunistisch geprägten Zeiten immer noch nicht realisiert haben, dass sie für ihren Lebensunterhalt nun plötzlich doch eine Leistung erbringen müssten, was sie nicht hinkriegen und sich ihren trostlosen Alltag deshalb täglich mit Alkohol schön trinken, dass wird ausgeblendet. Passt einfach nicht auf die Postkarten-Sujets der wunderschönen Hauptstadt von Estland.

Ist es unangebracht einfach mal die Rechnung zu machen, was man mit den unvorstellbar vielen Milliarden Pfund und dem Heerschar von hundertausenden von freiwilligen Helfern anstatt Olmypische Spiele auch sonst noch hätte anstellen können? Ganze Länder hätte man nachhaltig umgekrempelt, Leben verändert. Nur schon Estland sähe komplett anders aus. Aber für so etwas kann man natürlich dann weder teure Sende-Rechte vergeben noch Merchandise-Artikel verkaufen.

Versteht mich nicht falsch  - ich mag die Olympiade! Ich mag es, mir bei unmöglichen Sportarten zu überlegen, welcher Kopf auf die Idee kam, dies als olympisch zu ernennen. Ich mag vor allem Rekorde über alles. Noch mehr mag ich aber auch, dass das von Gott geschaffene System des Lebens genau das Gegenteil vom olympischen System ist.

Bei der Olympiade leisten Menschen Unmenschliches, damit sie unsterblich werden. Bei Gott ist es genau anders rum: Er wird Mensch(lich) und tut alles, damit wir ohne Leistung unsterblich werden!

Die Bibel, Römerbrief 3, Vers 24+28: Aber was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns erlöst hat.

Nicht wegen meiner guten Taten werde ich von meiner Schuld freigesprochen, sondern erst, wenn ich mein Vertrauen allein auf Jesus Christus setze.

Buchhinweis:
Das Leben gewinnen (das Neue Testament für Sportler)

Datum: 18.08.2012
Autor: Andreas Boppart
Quelle: Livenet

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