Schutz vor Krebs

In Gegrilltem oder Schwarzgeräuchertem konnten Wissenschaftlereindeutig krebsauslösende Substanzen wie Benzpyrene sowie Aflatoxine in verschimmelten Lebensmitteln ausfindig machen. Weitere krebsfördernde Faktoren, sogenannte Promotoren, fanden sich in Alkohol, als vor Krebs schützende Faktoren (Antipromotoren) ermittelten sie beispielsweise
Vitamin C.

Doch kein Mensch ernährt sich alleine von Gegrilltem oder Vitamin C. Massgebend ist die gesamte Lebens- und Ernährungsweise. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat entsprechende Studien ausgewertet.

Einmal mehr: viel Obst und Gemüse essen

Viel Gemüse und Obst, Vollkornprodukte und eine fettarme Ernährung kristallisierten sich in dieser Untersuchung als die beste Krebsschutz-Kost heraus. Das liegt vor allem an den Vitaminen E und C, an Carotinoiden, Spurenelementen wie Selen und sekundären Pflanzen- und Ballaststoffen. Die vor Krebs schützende Wirkung dürfte vor allem auf ihrem Zusammenspiel beruhen.

Essen gegen den Darmkrebs

Dickdarmkrebs ist bei Frauen in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung, bei Männern die dritthäufigste. Schätzungsweise 24 000 Männer und 28 000 Frauen erkranken jährlich. Ernährungsgewohnheiten sind massgeblich für die Entstehung von Tumoren am Dickdarm verantwortlich, aber auch geringe körperliche Aktivität. Eine wichtige Rolle spielen auch Vorerkrankungen oder chronische Magengeschwüre, möglicherweise auch eine Helicobacter-pylori-Infektion.

Wer eine fettarme Kost mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Fisch bevorzugt und sportlich lebt, kann sich vor Dickdarm-Erkrankungen schützen. Gemüse, roh wie gekocht, hat von allen Lebensmitteln die beste Schutzwirkung. Umgekehrt leben Gemüseverächter und Liebhaber ungesunder Kost gefährlicher: mit viel gegrilltem oder gebratenem Schweine-, Rind- und Lammfleisch sowie mit viel Alkohol, Weissmehl und Zucker, möglicherweise auch viel Ei und Fett.

Studien darüber, welche Gemüseart besonders gut vor Dickdarmkrebs schützt, zeigen noch kein klares Ergebnis, weisen aber auf Tomaten und Hülsenfrüchte hin. Grünes Gemüse und Salat scheinen aber ebenfalls wirksam zu sein.

Auch Getreide und Grüntee schützen

Welche Inhaltsstoffe genau schützen ist noch nicht abschliessend geklärt; wahrscheinlich Ballaststoffe aus Vollkorngetreide und Carotinoide aus Gemüse wie auch Omega-3-Fettsäuren aus Fisch und pflanzlichen Ölen, Vollkorngetreide und grüner Tee. Die Wirkung von Selen und Calcium ist noch umstritten, ebenso wie die Schutzwirkung von Vitamin E und den sogenannten Phytoöstrogenen.

Eine fettreiche Kost hingegen fördert möglicherweise ebenso wie reichlich tierische Fette die Entstehung von Dickdarmkrebs. Weitere Risikofaktoren sind salzreiche Lebensmittel sowie viel gegrilltes Fleisch oder Fisch. Nitrate, die früher als Auslöser diskutiert wurden, haben neueren Studien zufolge wahrscheinlich keine Wirkung auf die Entstehung von Magenkrebs. Ob Nitrosamine tatsächlich das Risiko erhöhen, muss noch weiter untersucht werden.

Risiko Brustkrebs

Brustkrebs ist die häufigste Krebsform bei Frauen. Zirka 46 000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich. Die Entstehung von Brustkrebs wird von vielen Dingen beeinflusst: Veranlagung, Hormone, Beginn der Regelblutung, das Alter bei der ersten Schwangerschaft und Geburt sowie Ernährungsfaktoren. Starkes Übergewicht, viel rotes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm) und vermehrter Alkoholkonsum dürften das Risiko erhöhen; obst- und gemüsereiche Ernährung schützt wahrscheinlich.

Obst und Gemüse für die Gesundheit

Obst und Gemüse schützen vor nahezu allen Krebsarten, auch solchen, die nicht als teilweise ernährungsbedingt gelten wie der Lungenkrebs. In allen Ländern, in denen sehr viel Obst und Gemüse gegessen wird, treten diese Erkrankungen deutlich seltener auf als in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Bearbeitung: Lebenshilfe-net.ch