Fasten ist gut

Aber nicht fürs Abnehmen

Fasten ist ein uralter religiöser Brauch. Die Gläubigen drücken damit ihren Wunsch aus, dass Körper und Seele gereinigt werden. Inzwischen gehört es zu den Naturheilverfahren.
Wasser

Beim Fasten wird für eine bestimmte Zeit völlig oder teilweise auf Essen verzichtet. Oft werden auch nur bestimmte Speisen wie Fleisch oder Fisch nicht gegessen. War es früher - und bis in unsere Gegenwart - vor allem religiös geprägt, so zählt es seit vielen Jahren auch zu den Naturheilverfahren. Es soll ernährungsbedingten Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Krankheiten und Erkrankungen des Verdauungstraktes vorbeugen oder sie lindern.

Befreit von sog. Schlackenstoffen?

Beim Heilfasten soll der Körper zum Beispiel von „Schlackenstoffen" befreit werden. Die Crux ist nur: „Im Stoffwechsel des Menschen fallen keine Schlackenstoffe an. Der Organismus scheidet Endprodukte des Stoffwechsels über Niere, Darm, Lunge oder Haut aus", meint Dr. Oberritter von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Fasten sei auch nicht dazu geeignet, um langfristig Gewicht zu verlieren. Das geschehe nur, wenn man bereit sei, langfristig seine Ernährungsgewohnheiten umzustellen", sagt Dr. Oberritter. Eine abwechslungsreiche kalorienarme Mischkost mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und Obst ist sei der richtige Weg dazu.

Es geht ans Eingemachte ...

Wenn der Körper keine oder weniger Nahrung erhält als er braucht, stellt er sich auf den sogenannten Hunger-Stoffwechsel um, das heisst auf Sparflamme. Der Organismus greift dann auf seine Energiereserven zurück, die er in Form von Glykogen und körpereigenem Kohlenhydrat in Leber und Muskeln und als Körpereiweiss und -fett gespeichert hat.

Zu langes Fasten jedoch kann dazu führen, dass das Muskeleiweiss bedrohlich weit abgebaut wird, auch vom Herzen. Bereits kurzzeitiges Fasten kann zu Erschöpfung, Schlafstörungen, Schwindelgefühl, einem akuten Gichtanfall und vermindertem Blutdruck führen.

Das Ganze ist nicht ungefährlich

Dr. Helmut Oberritter: „Nur gesunde Erwachsene sollten über längere Zeit fasten, und dies auch nur unter ärztlicher Kontrolle. Ungeeignet ist es für Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche, alte und kranke, besonders herzkranke Menschen und für alle, die an einem zu hohen Harnsäurespiegel leiden."

Der kurzzeitige Verzicht auf Essen kann die Wahrnehmung für Hunger, Sättigung und Appetit bewusster machen. Dies kann für eine Ernährungsumstellung hilfreich sein.

Bearbeitung:Lebenshilfe-net.ch

Datum: 16.07.2005
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung

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