Covid-19 hat die Pläne
vieler Menschen durchkreuzt – Reisepläne, Hochzeitspläne, lebensverändernde oder vielleicht auch nur kleine, scheinbar unwichtige Pläne. Wie können
wir mit der Enttäuschung darüber umgehen?
Ich musste während der
in meinem Bundesstaat angeordneten Quarantäne aufgrund von Covid-19 umziehen – es war
intensiv, stressig und nicht ohne Herausforderungen. An einem Morgen nach dem
Umzug trat ich in meine neue mit Fliesen ausgelegte Küche und rutschte direkt
aus – und sass in einer grossen Pfütze. Die Waschmaschine war nicht richtig
installiert gewesen und überflutete den Boden von zwei Räumen, was
zerstörerische Auswirkungen hatte.
Ich war sauer,
schockiert, und alles tat weh. Mein angeschlagenes Knie und das pochende Kinn
zeigten mir schmerzhaft, dass ich mich unbedingt um sie kümmern musste, aber
das Wasser, das aus meiner Kleidung tropfte, erinnerte mich daran, dass mein
Haus unter Wasser stand. Einige Zeit lang konnte ich jedoch nichts anderes tun, als
auf dem Boden zu sitzen und zu weinen. Nichts lief nach Plan in dieser
merkwürdigen Zeit meines Lebens und ich war alles andere als glücklich.
Der Mensch denkt, Gott
lenkt…
Vielleicht wissen Sie
genau, worüber ich spreche. Covid-19 hat all unsere Pläne radikal verändert. Abgesagte
Hochzeiten und Abschlussfeiern, unfreiwillige Arbeitslosigkeit, schwere
Krankheit – viele von uns stehen vor Gott, vor der Familie, vor dem Spiegel und
fragen sich: «Was ist los? Das ist absolut nicht das, was ich geplant hatte…»
Im Bibel-Buch Sprüche gibt es viele Verse, die davon sprechen, dass wir alles Mögliche planen können, während Gott uns letztlich auf einem völlig anderen Weg führt.
Wenn unsere Pläne ins Wasser
fallen und wir stattdessen schwierige Zeiten und Not durchleben müssen, ist die
erste Reaktion häufig Ärger, Frust und Vermeidung. Genau das können wir auch in
Hiob beobachten. Als sein beeindruckendes Leben voller Reichtum, Gesundheit und
Erfolg mit einem Mal abstürzte und in sich zerbrach, schrie Hiob: «Ich hatte
noch keinen Frieden, keine Rast, keine Ruhe, da brach schon der nächste Sturm
los.» (Hiob, Kapitel 3, Vers 26)
Aus Zerbrochenem Neues
schaffen
Während ich weinend und
in Schmerzen auf meinem Küchenboden sass und nun auch die Geldsorgen auftauchten, fühlte
ich mich wie Hiob. Nichts, weder mein Kopf noch mein Herz, waren ruhig, aber
ich musste mich selbst aufraffen und zurückkehren zu Gottes Versprechen. Wenn
wir Kinder des Königs sind, die die Bibel gut kennen, dann sind wir dazu
berufen, voller Freude unsere zerstörten Pläne zu umarmen, weil sie Gottes
höherem Zweck dienen. Von 1. Mose bis Offenbarung hat Gott immer wieder seine
besten Werke in zerstörten Plänen geschaffen. Maria und Josef planten nicht,
den Retter in einer Scheune zur Welt zu bringen; Sara und Abraham hatten nicht
geplant, mit 90 noch ein Kind zu bekommen; und Paulus hatte nicht geplant,
seine Rente mit Folter in einem römischen Gefängnis zu verbringen. Aber schauen
Sie mal, was Gott durch das Leben dieser Menschen erreicht und wie er sie in
den Schwierigkeiten gesegnet hat.
Das Schöne an der Bibel
ist, dass wir sie wortwörtlich Kapitel für Kapitel, Buch für Buch durchgehen
und die vielen Beispiele unterstreichen können, in denen die Pläne von Menschen
durchkreuzt wurden. Manche dieser Geschichten sind brutal, heftig und schmerzhaft,
aber Gott hat erstaunliche Dinge gemacht mit Menschen, deren Leben wortwörtlich
auseinandergerissen wurde, indem er die Stücke wieder zusammenklebte zu einem
ganz neuen Plan.
Vielleicht sind Sie heute
erschöpft und traurig darüber, dass Ihre Lebenspläne zerstört wurden,
ohne dass Sie irgendetwas unternehmen konnten… Dann dürfen Sie wissen: Sie sind
nicht allein – und zerstörte Pläne sind oft ein Zeichen dafür, dass Gott etwas
vorbereitet, das Sie sich nie hätten träumen lassen können. Seien Sie geduldig und
vertrauen Sie auf Gottes perfektes Timing in den seltsamen neuen Plänen. Er
verfolgt eine bestimmte Absicht mit Ihrem Schmerz, der Verzögerung und den
Schwierigkeiten. Vertrauen Sie ihm und lassen Sie ihn ans Werk. Er weiss, was
er tut…