Verschiedene andere Störungen

Die Organe

Mund, Hals und Nase Der Bereich von Hals, Nase und Ohren ist reich an Drüsen, Schleimhäuten und Organen, die durch das unwillkürliche Nervensystem gesteuert werden. Es verwundert daher nicht, dass dieser Bereich auch bei funktionellen Beschwerden stark betroffen sein kann. Es folgen einige klassische Sprachbilder der Körpersprache: Psychosomatik des Mundes - «Mir bleibt die Spucke weg!» - «Die Zunge klebt mir am Gaumen.» (Psalm 22,16) - «Jemanden auf den Zahn fühlen.» Gerade das Austrocknen des Mundes kann gravierende Folgen für den MUNDGERUCH haben: Die Bakterien können sich stärker ausbreiten und erzeugen im Verdauen von Speiseresten Fäulnisprodukte. Zu vermehrter Mundtrockenheit kommt es auch als Nebenwirkung von vielen Psychopharmaka. Psychosomatische Probleme gibt es auch in der ZAHNHEILKUNDE. Zahnsanierungen lösen oft nicht die Beschwerden. Psychosomatik der Stimme «Es verschlug ihm die Sprache.» Das kann bei einer Überraschung einmal geschehen, doch in Kürze findet sich die Fähigkeit zum Reden wieder. Anders bei einer Aphonie (Stimmverlust), wo die betroffene Person nur noch flüstern kann. Psychosomatik der Nase «Ich habe die Nase voll!» «Sie ist verschnupft.» Diese Sprachbilder weisen darauf hin, dass eine vermehrte Produktion von Nasenschleim auch im Zusammenhang mit psychischen Spannungen auftreten kann. Oft geschieht dies über eine ALLERGIE. Menschen unter Stress sind vermehrt anfällig auf Erkältungen und können Beschwerden im Nasen-Rachenbereich entwickeln (bis hin zu einer Sinusitis mit ausgeprägten Kopfschmerzen). Aber auch hier gilt: Keine einseitigen psychosomatischen Deutungen! Psychosomatik der Kehle - «Es schnürt mir die Kehle zu.» - «Probleme herunterschlucken.» - «Mir platzt der Kragen.» Besonders häufig wird gerade während einer Depression ein GLOBUSGEFÜHL in der Kehle beklagt («wie ein Kloss im Hals»). Dies lässt sich durch eine vermehrte Anspannung der Muskeln im Bereich des Kehlkopfes erklären. Das Symptom vergeht mit dem Abklingen der Depression. Beispiel
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Verlust der Stimme

Eine 40-jährige Lehrerin kann plötzlich nur noch flüstern. «Ich kann mich genau an den Augenblick erinnern. Es war mitten im Unterricht. Eine Schülerin schwatzte wieder.

Ich wollte sie zurechtweisen, aber plötzlich versagte mir die Stimme. Ich war schon beim ORL-Facharzt, aber es hat nichts genützt. Ohne Stimme kann ich nicht unterrichten, ja nicht einmal telefonieren.»

Die Vorgeschichte zeigte mehrere einschneidende Erfahrungen: Tod der Schwester, Unterleibsoperation wegen Blutungen, Schlaganfall des Vaters, Zerbruch einer längeren Beziehung. Bereits vor 20 Jahren hatte sie anlässlich der Prüfungen während drei Monaten die Stimme verloren.

Tinnitus

ist ein Geräusch im Ohr, das oft als hohes Pfeifen, Klingen oder Piepsen wahrgenommen wird.

Ursachen

Durchblutungsstörung in der Hörschnecke, Anspannung der glatten Muskulatur, die die «Saiten» im Hörorgan anspannt; raschere Entladung von Signalen, auch ohne äussere Gehörsreize.

Unterscheiden

Tinnitus als Krankheit im engeren Sinne, geht oft einher mit psychischem Leiden durch das dauernde Ohrgeräusch. Eine psychosomatische Ursache ist hier nicht gesichert.

Schwankschwindel

kann unter seelischem Stress auftreten. Die betroffene Person hat den Eindruck, der Boden bewege sich unter ihr und der Raum drehe sich um sie. Erklärbar ist das Phänomen als eine Durchblutungsstörung im Gleichgewichtsorgan.

Der Schwindel führt zu ausgeprägter ANGST und als Folge zu VERMEIDENSVERHALTEN. Oft ist die Arbeitsfähigkeit deutlich eingeschränkt, die sozialen Kontakte werden reduziert. Seelische Aufregungen können wieder zu den gefürchteten Schwindelanfällen führen.

Umgang

Entlastung, Beruhigung, Überprüfung des Lebensstils.

Schwindel

Tinnitus als Ohrenklingen, das unter Stress deutlich stärker wird und als ein Signal zum Erkennen von psychischer Überbeanspruchung bzw. Arbeitsüberlastung dienen kann.

Eine Studie ergab bei Patienten mit Tinnitus eine erhöhte Neigung zur psychosomatischen Symptombildung weniger gut ausgeprägter Stressbewältigung und gehäufter Überlastungen bei der Arbeit und im familiären Umfeld.

Beispiel: Tinnitus und Hörsturz

Seit seinem Amtsantritt als Stadtpräsident von Zürich hat Elmar Ledergerber vier Hörstürze erlitten, zum letzten Mal, als er in die aufreibenden Verhandlungen um das Züricher Schauspielhaus involviert war. Ein Hörsturz ist ein plötzlicher, meistens einseitig auftretender Hörverlust, der durch eine akute Durchblutungstörung im Innenohr verursacht wird... Er schliesst nicht aus, dass der Stress seines Amtes zu den Hörstürzen geführt hat: «Der Job ist zum Teil sehr beanspruchend, und die 80-Stunden-Wochen häufen sich».

Sein Amtskollege in Winterthur, Ernst Wohlwend, musste sich unlängst wegen Herzbeschwerden für eine Woche in Spitalpflege begeben. (aus einer Zeitungsmeldung 2002)

Zum Dossier: www.psychosomatik.jesus.ch
Suchen Sie Beratung? www.lebenshilfe.jesus.ch

Datum: 10.02.2005
Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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