Hypochondrie

Gesundheitsängste

Im Vordergrund steht bei der Hypochondrie die anhaltende Befürchtung, an einer schweren körperlichen Erkrankung zu leiden. Normale körperliche Erscheinungen oder minimale somatische Veränderungen, wie z.B. leicht erhöhter Puls beim Treppensteigen oder vorübergehende Verdauungsbeschwerden werden als krankhaft eingeschätzt und als Belege für diese Krankheit angesehen.
Foto: DAK

Auch ergebnislose medizinische Untersuchungen können den Betroffenen nicht von dieser Überzeugung abbringen. Fehlende Untersuchungsergebnisse werden von den Betroffenen meist als Anzeichen dafür gesehen, dass sie an einer bisher unbekannten Krankheit leiden oder dass der Arzt sich irrt.

In der Folge werden oft eine ganze Reihe von Ärzten aufgesucht («doctor-shopping»); in manchen Fällen unterziehen sich die Betroffenen sogar risikoreichen operativen Eingriffen, von denen sie sich Hinweise auf die Ursache ihrer Beschwerden erhoffen.

Generell ist die Abgrenzung zu anderen somatoformen Erkrankungen schwierig. Am ehesten lässt sich sagen, dass bei der Hypochondrie das Hauptmerkmal die Furcht vor einer Krankheit ist, während bei den anderen Störungen das körperliche Symptom selbst im Vordergrund steht.

Entwicklung

Vor dem Ausbruch der Erkrankung sind die Betroffenen meist mit Informationen über Krankheiten in Kontakt gekommen, z.B. dadurch, dass eine Person aus dem Umfeld schwer erkrankt ist. Oft besteht schon vor Krankheitsbeginn eine hohe psycho-physiologische Reaktivität, d.h. zum Beispiel, dass sie auf Reize besonders schnell mit erhöhtem Herzschlag reagieren.

Oft wird im Vorfeld über vermehrten Stress oder anstehende Veränderungen berichtet. Unter diesen Umständen führt die Wahrnehmung körperlicher Erscheinungen, wie unregelmässiger Herzschlag, Schwindelgefühle, Verdauungsprobleme oder Kopfschmerzen, die als vorübergehende Beschwerden völlig normal sind, zu der Annahme, dass diese Symptome Zeichen einer schweren Erkrankung sind. Die Betroffenen beobachten nun ihr körperliches Befinden sehr genau. Hypochondrische Patienten neigen zum «Katastrophisieren», d.h. Ereignisse extrem negativ zu bewerten. So sehen sie die wahrgenommenen Symptome nicht als die einzelnen Beschwerden, die sie sind, sondern als Zeichen einer schweren Erkrankung.

Mehr über Hypochondrie: www.m-ww.de/krankheiten/psychische_krankheiten/hypochondrie.html

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Datum: 10.02.2005
Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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