Beziehung

Wieder aus sich herauskommen

Der depressive Mensch neigt dazu, sich von anderen zurück zu ziehen. Dem gilt es behutsam Gegensteuer zu geben und das Ende der Depression anzubahnen.
Fahrrad

Wenn man einen depressiven Menschen wieder zu neuen Aktivitäten anregt, muss man einen sorgfältigen Mittelweg finden zwischen einer Tagesstruktur, die an seine Befindlichkeit angepasst ist, und einer möglichen Überforderung. Dabei geht es um zwei Ziele:

1. Ein sinnvoll gestalteter Tag führt zu mehr Wohlbefinden positiv und entlastet den Patienten.

2. Das Erlebnis, selber zu so einer Veränderung beigetragen zu haben, ermutigt den Patienten zu weiteren Schritten und vermindert seine Hoffnungslosigkeit.

Einige Grundregeln

1. Jede Überforderung vermeiden
Das Anspruchsniveau des Patienten nicht übernehmen. Lieber klein anfangen und Schwächung und Erschöpfung sich bewusst eingestehen. Depression ist eine Krankheit, die Schonung erfordert.

2. Gezielt für Abwechslung sorgen
Was hat Ihnen früher Spass gemacht? Was würden Sie zur Zeit gerne machen? Was würden andere im Moment gerne machen?

Jeden Tag mindestens eine Stunde an die frische Luft zum Spazierengehen, Radfahren oder für die Gartenarbeit.

3. Aktivitäten konkret besprechen
Was soll wann wo stattfinden? Einen Tagesplan erstellen und ihn allmählich steigern. Oft beginnt der Patient selbst Vorschläge zu machen.

4. Einem Perfektionismus entgegenwirken
Es geht nicht darum, eine Aufgabe perfekt zu erledigen. Allein schon das Probieren ist ein Erfolg und lockert das Schwarz-Weiss-Denken auf. Eventuell können Angehörige dem Betroffenen solche Erfolgserlebnisse ebenfalls bestätigen.

5. Ermutigende Rückmeldungen geben

Der Patient soll selber entdecken können, dass es ihm mit diesen Aktivitäten besser oder «weniger schlecht» geht, und sich diesen Erfolg selber zuschreiben dürfen.

Zum Dossier: www.depression.jesus.ch

Datum: 29.11.2004
Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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