«Kufungisisa»

Depressionen nehmen zu

Depressionen sind die Krankheit unserer Zeit schlechthin geworden. Immer mehr Menschen klagen über Energielosigkeit, mangelndes Selbstwertgefühl, Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit. Prof. Paul Kielholz, einer der Pioniere der Depressionsforschung, führt die steigende Zahl dieser Erkrankungen auch auf die bessere Diagnostik zurück; sie würden heutzutage einfach leichter erkannt. Im Hintergrund stehe aber «die Beziehungslosigkeit und Vereinsamung der Menschen in unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft». Volkskrankheit Depression Tatsache ist: - Jede vierte Frau unter 30 war schon einmal wegen depressiven Beschwerden in Behandlung. - Fast jeder Fünfte fühlt sich an einem beliebigen Stichtag depressiv. - Drei von hundert Personen erkranken im Verlauf eines Jahres an einer schweren Depression. - Etwa 0,6 Prozent der Menschen erkranken im Verlauf ihres Lebens an einer manisch-depressiven (bipolaren) Psychose. Der Theologe Paul Schütz bezeichnete die Schwermut als Massenerkrankung. «Die Schwermut quillt in einer unstillbaren Blutung aus jeder mit sich selbst und mit der Welt uneinen Seele.» Wenn die Seele brennt Bezeichnend sind auch die Bilder, mit den andere Kulturen diese Zustände umschreiben. In Simbabwe redet man oft von «Kufungisisa», was soviel wie «zuviel denken müssen» bedeutet, während man in Korea das «Hua Byung», das «aufgestaute Feuer», kennt. Hauptsymptome sind Hitzegefühl, Bauchweh, Seufzen, impulsives Herumwandern, Gefühlsausbrüche, Klagen, allgemeine Angst und depressive Zustände. In Indien werden psychische Probleme oft als Makel empfunden, den man dem Arzt und den Angehörigen nicht mitteilen kann. Oft melden sich die Patienten deshalb mit leichter akzeptierbaren körperlichen Symptomen, für die sich dann aber keine medizinischen Erklärungen finden. Der Arzt muss sich dann gezielt an den eigentlichen Befund herantasten und Fragen stellen wie: „Fühlten Sie sich in letzter Zeit kraftlos? Hatten Sie Schmerzen auf der Brust oder tat Ihnen das Herz weh? Litten Sie unter vermehrtem Schwitzen?“ In unserer Zeit gibt es so manches neue Wort, von «Burnout» bis zum «Chronic Fatigue Syndrome». Und doch ist Depression ein altes Phänomen, gleichsam eine Grundbefindlichkeit des Menschen in Einengungs- und Belastungssituationen. Schon die Psalmen der Bibel schildern in eindringlicher Sprache depressive Befindlichkeiten. In diesem Dossier Depression lernen Sie verschiedene Formen dieser Erkrankung näher kennen, und es werden mögliche Wege aus dem Tunnel aufgezeigt. Zum Dossier: www.depression.jesus.ch
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Datum: 29.11.2004
Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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