Burnout

Und was man dagegen tun kann

Fast jeder kennt einen Menschen, der eine Zeitlang „einfach nicht mehr konnte“. Oder Sie selber sind oder waren davon betroffen. Das ist keine Schande. Man kann das erklären – und man kann dem vorbeugen.

Burnout – das Phänomen

In den 70er Jahren begleitete ein amerikanischer Psychoanalytiker mehrere Sozialarbeiter in New York und beobachtete dabei, wie deren anfänglicher Idealismus immer mehr in Zynismus und Verachtung umschlug – Strategien, mit denen sie ihre äussere Erfolglosigkeit und ihr inneres Ausbrennen kompensierten. Ihren eigenen Alltag nahmen die Sozialarbeiter nur noch aus einer bedenklichen Distanz wahr. Jener Psychoanalytiker prägte daraufhin den Begriff „Burnout“.

Einem Drittel der deutschen Gymnasiallehrer geht es nicht viel besser. Sie haben im wesentlichen resigniert. Jeder Fünfte müsste sich sogar von einem Arzt behandeln lassen, wie eine Untersuchung in Freiburg ergab. Bei Lehrern aus Problemquartieren dürfte es noch weitaus schlechter ausschauen.

Menschen aus sozialen Berufen sind ungleich stärker von einer möglichen Burnout-Erkrankung bedroht als andere. Wenn dann ein großes Verantwortungsgefühl mit hohen Ansprüchen von außen zusammenkommt, sind viele überfordert. Das sogenannte Helfer-Syndrom setzt manchen zusätzlich zu: Für sie hängt das eigene Selbstwertgefühl von dem Einsatz ab, den sie für andere leisten. Der Weg in den „Infarkt der Seele“, wie das Psychologen nennen, ist damit vorgezeichnet.

Burnout – die Neurologie

Die Erschöpfung, die sich auf der Ebene des Verhaltens auswirkt, lässt sich auch biochemisch erklären. Wenn menschliche Beziehungen scheitern oder belasten, bildet das Gehirn nur noch geringe Mengen der aufbauenden Hormone Dopamin, Oxytozin und Endorphine. Hingegen treten Stresshormone wie das Noradrenalin auf den Plan und belasten den Körper zusätzlich. Herz-Kreislauf-Schwächen und das berüchtigte Gefühl von „Ich kann nicht mehr“ sind die Folgen.

Abhilfe tut also not – und ist möglich. Erfolgserlebnisse in nur einem oder zwei der folgenden Punkte können das Wohlbefinden bereits nachhaltig verbessern.

Burnout – die Vorbeugung

Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers
Längere Zeit gegen den Schlafrhythmus zu leben schadet Ihrer Gesundheit. Pausen und kleine körperliche Übungen bringen Kräfte zurück.

Schaffen Sie sich Ihre persönlichen Freiräume
Welches Hobby würden Sie gerne wiederbeleben, welche kleinen Traum sich verwirklichen? Sie sind mehr als Ihre beruflichen Rollen. Auch ein Verein kann eine positive Gegenwelt darstellen.

Planen Sie angenehme Erlebnisse
Auch Ihre Psyche hat Ihre Bedürfnisse. Ein Ausflug, ein Besuch bei Freunden, ein gutes Essen – Sie wissen selber, was Ihnen „eigentlich“ guttäte. Jetzt müsste man es nur noch tun. Seien Sie es sich wert!

„Blamiere dich täglich“
So lautet ein berühmter Rat in der Manager-Ausbildung. Er bedeutet soviel wie: Verlieren Sie den Respekt vor eigenen Fehlern. Mehr noch: Riskieren Sie bewusst, dass etwas „falsch“ herauskommen könnte. Meist geschieht das nämlich nicht, und Sie haben an Entschlusskraft gewonnen.

Sprechen Sie potentielle Konflikte an
Nichts belastet einen mehr wie ungeklärte Beziehungen und nicht ausgesprochene Konflikte. „Die Wahrheit wird euch freimachen“, sagte Jesus. Das gilt auch für unangenehme Wahrheiten im Miteinander.

Vergewissern Sie sich Ihres Wertes
Denn der hängt nicht von Ihrer Leistung ab. Ihr Schöpfer hat Sie gewollt, lange bevor Sie ihm oder anderen etwas geben konnten. Sie sind von Gott geliebt. Wegen Jesus dürfen Sie ihn Vater nennen. – Gönnen Sie Ihrer Seele diese Freiheit.

Hilfreiche Links:

Datum: 12.04.2006
Quelle: Jesus.ch

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