Anteilnahme

Jesus hört gerne zu

Wenn man mit Menschen, denen man vertraut, über Probleme spricht, passiert oft etwas, was man gar nicht wollte: Man bekommt einen Rat, vielleicht einen gut gemeinten, jedenfalls einen, nach dem man gar nicht gefragt hatte. Warum ist das so?
Jesus hört zu und verbringt gerne Zeit mit Ihnen!

Zunächst ist es eine Frage des Typs, den man seine Sorgen anvertraut: Manche hören ein Problem, sind echt betroffen, leiden vielleicht sogar richtig mit und geben - fast reflexartig schnell - einen Rat, weil sie helfen und den schwer zu ertragenden Zustand beenden wollen. Diese Menschen muss man fragen, ob sie wirklich dem anderen oder nicht eigentlich sich selbst helfen wollen. Es sind Menschen, die die dauernde Spannung eines Problems nur schwer aushalten oder es sind extrem lösungsorientierte, im schlimmeren Fall sehr besserwisserische Menschen.

Oft will derjenige, der von sich und der schwierigen Situation erzählt zunächst gar keinen Rat. Er sucht einfach jemanden, der ihm zuhört, der Anteil nimmt und ihn versteht.

Beim Zuhören darauf achten

  • Hören Sie erst einmal nur zu.
  • Fragen Sie nach, wenn Ihnen etwas unklar ist.
  • Versuchen Sie die Situation und die beteiligten Menschen ernsthaft zu verstehen.
  • Machen Sie sich klar: Es geht um den anderen, nicht um mich!
  • Gehen Sie nicht vorschnell von sich und ihren Erfahrungen aus, auch wenn es gut gemeint ist.
  • Geben Sie nicht so schnell einen Rat; am Besten erst dann, wenn Sie danach gefragt werden. Ein grundsätzlich richtiger Rat kann auch deshalb wenig hilfreich sein, weil er zum falschen Zeitpunkt gegeben wird!

Wir erwarten Befehle

Manche denken, dass es mit Jesus ähnlich ist: Sie erzählen ihm Dinge, die ihnen Schwierigkeiten machen und sie bedrücken. Das nennt man auch beten. Und dann scheint es so zu sein, dass Jesus sofort einen Rat gibt, im Zweifelsfall in der Art und Weise, dass er uns - unangenehmerweise - an eines seiner vielen Gebote erinnert. Das hat dann den Klang: „Hättest Du..." oder:"Da musst Du aber." Oder aber, sie erwarten, dass Ihnen Jesus, wie eine militärische Stabsstelle, neue Befehle gibt, die sie sofort auszuführen sind.

Jemand, der zuhört

Aber lassen Sie sich folgendes sagen: Obwohl Jesus alles weiss, hört er Ihnen wirklich gerne zu. Er sagt nicht einfach: Da musst Du dies oder das tun! Jesus hat Zeit und er verbringt wirklich gerne Zeit mit Ihnen im Gespräch! Er ist viel weniger lösungsorientiert als Sie vielleicht denken!

Es gibt in der Bibel eine Begebenheit, die sich nach der Auferstehung von Jesus ereignete: Es war die Zeit, in der Jesus an verschiedenen Stellen seinen Jüngern erschien. An einem Tag trifft Jesus die Jünger am See, als sie fischen, aber sie fangen einfach nicht. Er aber schickt sie erneut mit dem Boot auf den See und dann machen sie einen riesigen Fang.

Jesus macht einen Imbiss

Danach belehrt Jesus seine Jünger nicht, sondern er nimmt sich Zeit für sie. Er macht ein Feuer, brät Fische und röstet Brot für sie. Was für eine wunderbare Szene! Für manche passt das gar nicht in ihr Bild von Gott. Diese Begebenheit steht im 21. Kapitel des Johannes-Evangeliums. Erst zu einem anderen Zeitpunkt spricht Jesus dann tatsächlich eine neue Berufung an Petrus (man könnte auch sagen einen „Marschbefehl"), der noch vor kurzem so jämmerlich versagt hatte. Er hatte bestritten Jesus zu kennen, weil er Angst hatte, dass er - wie Jesus - gefangen genommen wird. Jesus trägt ihm das nicht nach. Er brät auch Petrus den Fisch und das Brot, und als er einige Zeit später beruft, fragt er ihn: „Hast Du mich lieb?" - Das ist es, um was es bei Jesus geht: Liebe und Freundschaft mit Dir!

Datum: 22.01.2010
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service