Religionen

Wie soll man religiöse Erfahrungen einschätzen?

Drum prüfe, wer sich ewig bindet – oder mit der Ewigkeit zu verbinden sucht. Denn Erfahrungen werden auf dem religiösen Markt viele angeboten. Welche helfen zum Leben?
Meditation bei Sonnenaufgang.

Die Mormonen sprechen von einem Brennen in ihren Herzen; der Buddhist von einem Gefühl des Friedens. Andere erleben in ihrem Glauben eine neue Freude, ein Glück oder einfach das Gefühl der Geborgenheit. Ohne Zweifel gibt es in vielen Religionen eindrucksvolle und einschneidende Erlebnisse.

Jede Religion bietet etwas, und mit ihrem Angebot zieht sie potentielle neue Gläubige an. Es gilt hier das Gesetz des Marktes. Zur Prüfung dieses Marktes seien im Folgenden einige Fragen aufgeführt:

1. Macht die Erfahrung süchtig?

Muss ich immer mehr davon haben? Muss die Sache immer intensiver ablaufen; immer mehr Übungen, Gehorsam und Einsatz, um wieder zu einer Erfahrung durchzudringen? Wäre ich ansonsten nicht zufrieden? Viele religiöse und esoterische Gruppen führen in diesen Kreislauf der Sucht. Noch mehr Kurse, noch mehr Hingabe an den Lehrer, noch mehr Meditation, noch mehr Gebet. Hat man je einen Punkt erreicht, an dem man glücklich ist? Was kostet es mich bis dahin – an Geld, an Freiheit?

2. Kann ich damit mein Leben besser bewältigen?

Holen meine religiösen Erfahrungen mich heraus aus dem Alltag und entfernen und isolieren sie mich vom normalen Leben? Sind sie vor allem eine Flucht, die mich zunehmend lebensunfähiger machen? Eine gesunde Erfahrung macht «nicht weltflüchtig und auch nicht weltsüchtig, sondern welttüchtig», wie jemand geschrieben hat.

3. Sind meine Erfahrungen nur von kurzer Dauer?

Verfliegen sie bereits nach kurzer Zeit wieder, ohne dass sie positive Auswirkungen in meinem Leben hinterlassen hätten? Mache ich einfach erhebende, aber kurze geistige Erlebnisse, deren Wirkung nicht anhält? Die Landung im ansonsten grauen Alltag ist dann umso härter.

4. Verändern meine Erfahrungen meinen Charakter?

Werde ich durch diese Erlebnisse liebevoller, geduldiger, selbstloser? Neige ich weniger stark zu Stolz, Wut, Egoismus? Spüren die Menschen um mich herum, dass ich ein besserer Ehemann, Bruder, Kollege, Freund oder Vater geworden bin? Machen sie mich nach und nach zu einem Menschen mit dem man zunehmend gerne zusammen ist und von dem man denkt: Gut, dass er da ist?

5. Wie tief ist meine Erfahrung?

Habe ich lediglich intensive jedoch oberflächliche Gefühlserlebnisse, die kommen und gehen und nichts verändern oder geht die Erfahrung tiefer? Wächst in mir eine Erkenntnis von den Dingen, die wirklich wesentlich sind? Das würde mich fester machen, unabhängiger von den Umständen um mich herum.

6. Werden meine innersten Bedürfnisse befriedigt?

Jeder Mensch sehnt sich nach Annahme, nach Sinn, nach Ewigkeit. Man will umfassend geliebt sein. Werden diese Bedürfnisse gestillt?

Der christliche Glaube darf sich diesen Fragen ohne Angst stellen. Denn der Christ begegnet im ganz normalen Leben immer wieder der einen Person Jesus Christus. Auf verschiedenste Arten spricht er zum innersten Empfinden des Menschen und führt ihn zu bleibenden Erfahrungen mit dem himmlischen Vater. Diese Person liebt mich bedingungslos, sie nimmt mich an, ermutigt mich und vergibt mir. Sie führt und korrigiert mich. Ich weiss meine Anliegen von ihr ernst genommen und sie lässt mich ihre aktive Hilfe erfahren, denn sie hat Liebe, Allmacht, Allwissenheit und Ewigkeit in sich vereinigt. Bei ihr bin ich aufgehoben. Diese Art von Erfahrungen ist in der Welt der Religionen einzigartig.

CD zum Thema:
Sekten - Information und Aufklärung
Welche Religion hat Gott?

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Dossier Sekten
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Datum: 13.08.2011
Autor: Jens Kaldewey
Quelle: Livenet.ch

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