Botschaften der Hoffnung

«Wenn du keine Worte hast, dann bete»

Bei der Begleitung Sterbender und Trauernder die richtigen Worte zu finden ist nicht leicht. Ein Buch mit Gebeten und Meditationen, die aus der Sprachlosigkeit helfen können, hat der deutsche Pfarrer Thomas Weiss zusammengestellt.
Eine Ermutigung, selbst zu beten.

Im Umgang mit Krankheit, Verlust und Tod fehlen vielen Menschen oft die richtigen Worte. Was soll man sagen, wenn der Tod ins Haus steht und der Schmerz gross ist? Die Sprachlosigkeit angesichts von Leid kennt auch der evangelische Pfarrer Thomas Weiss aus dem badischen Gaggenau – auch wenn es zu seinen Aufgaben zählt, Sterbende und Trauernde zu begleiten.

Daher hat er ein Buch mit Gebeten und Meditationen zusammengestellt. Aus seinen seelsorgerlichen Begegnungen in Krankenhäusern und auf Friedhöfen sind Gebete und Meditationen entstanden. Das Buch will Mut machen, selbst zu beten und eigene Worte zu versuchen. Darin enthalten seien «verlegene Worte in der Sprachlosigkeit», sagt Weiss.

Mut machen

Weiss verweist dabei auf die Bibel. Dort steht etwa geschrieben: «Wenn du keine Worte hast, dann bete.» Damit will der Theologe Mut machen in einfachen Worten zu beten. Es sei völlig in Ordnung dabei zu Stammeln oder zu Stottern. Von ungelenken Worten werde etwa auch in den Psalmen der Bibel gesprochen. «Ich habe von den Psalmen das Beten gelernt», schreibt Weiss. Sie erlaubten den Menschen direkt und offen zu sein, und kein Blatt vor den Mund nehmen zu müssen, in Sehnsucht und Trost gleichermassen wahrhaftig zu sein.

«Gott hört uns»

Auch wenn man meine, Gott nicht zu hören, sei er da. «Wir leben und sterben nicht im gottlosen Raum», so Weiss. In seinem Schweigen höre Gott auf uns. Das Schweigen des Todes sei «keine Grabesstille».

Daher verhalle kein Klagewort, Schmerzensschrei oder Trauerseufzen ungehört. «Gott hört - Das ist das Allertröstlichste», ist der 50-jährige Theologe überzeugt.

Die persönliche Betroffenheit aus eigenen Begegnungen mit Trauer und Tod, das Hineinfühlen in andere Menschen, macht die Lektüre nachvollziehbar. Leichte Abschiede gibt es nicht, weiss der Pfarrer.

Hoffnung

Ebenso wenig gebe es auf die Fragen, die der Tod stellt, rasche Antworten. Viel bedeutsamer als eine Antwort sei die Perspektive der Hoffnung, ist der Seelsorger überzeugt.

Die Gebete sind in fünf Kapitel unterteilt: Es geht um den Abschied von Kindern, Erwachsenen oder von Menschen, die sich das Leben genommen haben. Gebete für Menschen, die andere in ihrer Trauer begleiten, sind ebenso dabei wie Gebete, die die eigene Sterblichkeit im Blick haben.

Buch bestellen:
Thomas Weiss: «Auch Finsternis ist nicht finster bei dir»

Datum: 26.11.2011
Quelle: Epd

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