Christsein

Das muss nicht so anstrengend sein

Christen führen nicht immer ein Leben, das ihren Glauben attraktiv und ansteckend macht. Oft vergessen sie, ein paar wenige Grundregeln des Glaubens zu berücksichtigen. Zum Beispiel ein eindeutiges Ja zu Gottes Willen für unser Leben.
Jesus Rettet

Ein erfahrener Lebens- und Laufbahnberater schreibt dazu: „Es ist eine für alle erfahrbare Tatsache, dass nichts so beglückt wie Gottes Herrschaft im Leben. Wer sich vor ihr zu schützen versucht und statt dessen menschliche Herrschaften, ob fromme oder weltliche, bevorzugt, dringt nicht zu einem befreiten Christenleben durch.

Viele Menschen stecken in einem Dilemma: Sie möchten eigentlich ganz für Gott und seine Sache leben, aber sie möchten sich gleichzeitig Freiräume offen halten, wo sie in eigener Kompetenz entscheiden.
Wer diesen Spagat versucht, kann dabei nicht froh werden. „Keiner kann zwei Herren dienen“ sagte schon Jesus in seiner Bergpredigt. Der Versuch, zwei Herrschaftsbereichen gleichzeitig gerecht zu werden, führt in eine schizophrene Haltung und hält uns in ständiger Unruhe.

Kompromisslose Nachfolge

Der Gott der Bibel fordert uns deshalb heraus, ganze Sache mit ihm zu machen. Das bedeutet keine geistige Sklaverei, sondern den Entschluss, unsere Lebensbereiche in seine Zielsetzungen zu integrieren. Wer dies nicht tut, dient allzu leicht Herrschaftsstrukturen, die sich dem „Reich Gottes“ entgegenstellen.
Das ist ein Prozess – keiner ist perfekt –, aber er erfordert eine grundsätzliche Entscheidung. Gottes Herrschaftsbereich umfasst unser eigenes Leben und will auch unsere Umgebung durchdringen. „Wenn wir glaubwürdig sein wollen, sind hier keine Kompromisse möglich“, schreibt dazu der erwähnte Lebensberater. „Christen haben ja das Ziel, dass die ganze Welt sich letztlich Gottes Führung unterstellt“ (Mt 28,16-20). Es gehe dabei nicht primär um uns Menschen, um unser Glück und Heil, sondern um Gott und um seinen selbstverständlichen Anspruch.
Das tönt hart.

Missverständnisse

Ja, aber es gibt da auch Missverständnisse. Etliche Christen meinen, dass sie wirklich keine Entscheidung mehr treffen dürfen, ohne ein direktes O.K. von Gott zu haben. Sie haben das Evangelium falsch verstanden. Wenn Menschen zu Gottes Reich gehören, bedeutet dies nicht wie beim Gottessohn Jesus, dass damit schon alles in ihrem Leben Gottes direkter Herrschaft unterstellt wäre. Denn wenn Christus uns von Schuld und schuldhaften Verstrickungen befreit hat, setzt er uns in die Lage, unsere Persönlichkeit neu zu entwickeln. Dies bedeutet auch die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und entscheiden zu können, weil Gottes Wille und seine Absichten Teil unserer Persönlichkeit geworden sind. Christen können sich freuen, wenn Gottes Wille sich erfüllt oder in schwierigen Situationen durchbricht.

Die Rettung der Menschen aus ihrer persönlichen Verlorenheit ist zwar sehr wichtig, und Gott hat dafür ja sein Liebstes, seinen Sohn, in die Hand dekadenter Menschen gegeben. Doch dass „Gott, der Herr“, wieder zu seiner uneingeschränkten ursprünglichen Herrschaft gelangt, hat die höchste Priorität. Gottes Wege sind gut und dienen dem Wohl der Menschen. Auch wenn ein Weg zuweilen holprig ist oder gar durch einen Tunnel führt.

Praktische Übung

1) Wir wiederholen im Gebet unsere Absicht vor Gott, ganz für seine Sache da zu sein und seinen Willen zu tun.

2) Wir können unser Bewusstsein, dass letztlich alles Gottes Herrschaft untersteht, durch das tägliche Gebet für diese Bereiche schulen. Dies kann im gemeinsamen Gebet geschehen, aber auch ganz still, wenn wir unterwegs sind oder irgendwo warten müssen. Wir können dieses Gelegenheitsgebet zur guten Gewohnheit entwickeln.

- Herr, auch den Tramführer hast du geschaffen
- Das Geld dieser Bank gehört alles dir
- Auch dieser unfreundliche Kunde ist deiner Herrschaft untergeordnet; du erhältst sein Leben; danke.
- Die Lebenstage dieses Kranken sind von dir bestimmt, du trägst ihn.
- Auch mein parteiischer hat letztlich seine Lehrerautorität von dir. Herr, hilf ihm, diese richtig zu gebrauchen!

Datum: 18.07.2004
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet.ch

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