Eltern-Aufsteller – Nr. 4

Kinder und Eltern verbindet ein reissfestes Seil

Familie ist der Ort, wo Eltern und Kinder gemeinsam das Zusammenleben einüben. Dass es dabei nicht immer harmonisch zugeht, versteht sich von selbst. Familienleben findet nun mal nicht auf Wolke sieben, sondern in der Realität statt. Nicht Perfektionismus, sondern Vertrauen und Gelassenheit sind gefragt, wenn Erziehung fröhlich und entspannt stattfinden soll.
Familie beim Tauziehen / Seilziehen (Bigstock: 16757957)
Regula Lehmann ist Mutter von vier Kindern und diplomierte Familienhelferin.

Dieses Vertrauen kommt als Erstes aus der Beziehung zum himmlischsten aller Väter, der versprochen hat, uns und unsere Kinder keinen Augenblick aus den Augen zu verlieren. Gott ist da – mitten in unserem Alltag – wer dies begriffen hat, kann schwierige Situationen abgeben und dadurch immer wieder eine gesunde Distanz gewinnen.

Bindungsverhalten von Gott gegeben

Als Zweites kommt das Vertrauen, das wir in der Erziehung nötig haben, aus der Verbundenheit mit unserem Kind. Die Eltern-Kind-Bindung ist kein frommer Wunsch, sondern schlicht und einfach Tatsache. Schöpfungssache. Bereits in der Schwangerschaft wird zwischen Eltern und Kind eine geheimnisvolle Verbindung hergestellt, die im Laufe der Zeit immer stärker erweitert und gefestigt wird und auch Einiges an Druck und Zug aushält. Ein chinesisches Sprichwort fasst dies treffend zusammen: «Eine kleine Meinungsverschiedenheit kann eine grosse Freundschaft nicht zerstören».

Konflikte sind keine Katastrophe

Selbst Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt wurden, zeigen – für Aussenstehende oft unverständlich – dieses Bindungsverhalten. Nichts auf dieser Welt ist so stark, dehnbar und (nahezu) reissfest wie das «Gummiseil», das Eltern mit ihrem Kind verbindet. Konflikte und Meinungsverschiedenheiten sind deshalb keine Katastrophen, die um jeden Preis verhindert werden müssen, sondern zeigen, dass unser Nachwuchs uns wichtig ist. Dass wir nicht um der Harmonie Willen nachgeben, wo erzieherische Massnahmen gefragt sind und nicht schweigen, wo es klare Worte oder Konsequenzen braucht. Dass wir bereit sind, mit unseren Kindern unterwegs zu sein und zu bleiben und durch alles hindurch an dieser Verbindung festzuhalten, die ihnen Sicherheit und Boden unter die Füsse gibt.

So wie wir als Väter und Mütter in Verbindung mit dem Vater-Gott stehen, der uns durch alle Auflehnung, Zweifel und Schuld hindurch die Treue hält, stehen wir zu unseren Kindern und geben als Erziehende unser Bestes. Nicht mehr und nicht weniger wird von uns verlangt. Wir sind gehalten – Gott sei Dank!

Zur Autorin

Regula Lehmann ist verheiratet mit Urs und Mutter von vier Kindern zwischen 13 und 22 Jahren. Die gelernte Familienhelferin arbeitet freiberuflich als Referentin, Kursleiterin, Elterncoach und Autorin. Von ihr ist 2013 der «Eltern-Aufsteller» mit 77 Gedanken für Mütter und Väter erschienen. Livenet publiziert in einer Reihe sieben ermutigende Tipps von Regula Lehmann für Eltern.

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Datum: 25.03.2014
Autor: Regula Lehmann
Quelle: Livenet

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