Neue Väter

Plädoyer für eine professionelle Elternschaft

Eine geteilte Elternschaft mit aktiver Vaterrolle während der ersten drei Lebensjahre des Kindes und als Voraussetzung dafür Lohngleichheit von Frau und Mann für vergleichbare Arbeit. Dies fordert Erich Bruckberger in dem dreibändigen Buch «Die neuen Eltern».
Die Fähigkeit, Leben zu formen.

«Es gibt in unserer Gesellschaft immer weniger Kinder, mehr Trennungen und grössere Armut in Familien», schreibt der österreichische Familienforscher Bruckberger. Zusammen mit führenden Wissenschaftlern hat er das Konzept «Professionelle Elternschaft» erarbeitet. Dieses hat kurz gefasst die folgenden Eckwerte.

  • Mutter und Vater teilen sich die aktive Elternschaft in den ersten drei Lebensjahren ihres Kindes.
  • Beide sind weiterhin zu etwa 60 Prozent in ihren Berufen tätig. 
  • Beide erhalten etwa 80 Prozent des bisherigen Einkommens. Dies wird vom Staat gefördert und von der Wirtschaft ermöglicht.

Bruckberger schreibt dazu: «Wir brauchen keine Almosen. Das Geld kann nur die Rahmenbedingungen abdecken, zupacken müssen wir selbst. Die EU kann ihre extreme Veralterung und die wachsenden Gesundheits-, Wirtschafts- und Sozialprobleme nur beseitigen, indem sie heute intensiv über das Modell der professionellen Elternschaft diskutiert und schon morgen die nötigen Massnahmen ergreift.»

«Den Code der abwesenden Väter löschen»

Väter spielen in Bruckbergers Buch eine wesentliche Rolle: «Vater zu sein ist nicht die Fähigkeit, Leben zu erzeugen, sondern die Fähigkeit, Leben zu formen», so der Familienforscher. Bis zum dritten Geburtstag entscheide sich bis zu 90 Prozent, wie gesund, klug und glücklich ein Kind werde.

Um die Gesellschaft zu verbessern, «müssen wir den genetischen Code der abwesenden Väter löschen.» Bruckberger weiter: «Dank unserer selbstbewussten, eigenständigen Frauen sind wir Männer nicht mehr alleine für die Existenzsicherung verantwortlich und haben somit erstmals die Chance, unseren Kampftrieb um den emotionalen Entdeckertrieb zu bereichern.» Zudem gelte es, die Mütter endlich ernsthaft zu unterstützen, die stets hin- und hergerissen seien zwischen Gelderwerb und Mutterschaft, mit Schuldgefühlen in beide Richtungen. «Vater und Mutter haben ein Recht auf Karriere und Kind, genauso hat ein Kind das Recht auf die Präsenz beider Elternteile.»

Datum: 08.06.2011
Autor: Fritz Imhof
Quelle: SSF

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service