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„Männer und Frauen sind eben doch viel unterschiedlicher, als die Wissenschaft uns mit ihrer Unisex-Theorie der vergangenen Jahrzehnte hat weismachen wollen", weiss auch Reinhold Ruthe, Ehe- und Familientherapeut aus Wuppertal. „Und in ihren Fantasien wird das einmal mehr deutlich."
Wie diese entstehen, liesse sich allerdings „kaum erforschen", sagen Experten, „denn ihre Ausprägung" sei „sehr individuell." Dem stimmt auch Reinhold Ruthe zu: „Unsere Fantasien hängen eng mit unserem Geschlecht, unserer Biografie und unserem Charakter zusammen. Die Frage hinter unseren Träumen lautet also immer: ,Was habe ich erlebt?' Denn daraus nähren sich unsere Wünsche."
„Wenn ein Mann abends nach Hause kommt", schreibt die christliche Autorin Marabel Morgan, „denkt er an zwei Dinge: Essen und Sex - und das nicht immer in dieser Reihenfolge." Und auch die Christen unter ihnen machten da keine Ausnahme: „Was bei einem Mann im Kopf los sein kann, allein wenn er während eines Gottesdienstes eine Frau sieht, die ihm gefällt, das glaubt man kaum."
Fast überholt scheint da die alte Weisheit, dass Männer in erster Linie visuell, Frauen hingegen eher über Berührungen angeregt werden. Die stetig steigende Flut erotischer Bilder in Werbung, Filmen und Internet tut ihren Dienst: „Unsere Kultur verkabelt das weibliche Gehirn quasi neu", weiss Laaser.
Und das sind nicht wenige: Bei der Umfrage einer Frauenzeitschrift, in der die Leserinnen über ihre intimen Erfahrungen berichten sollten, gab fast die Hälfte von ihnen an, dass sie bereits einmal in der Gefahr standen, einen Seitensprung zu begehen - wenn auch nur im Kopf.
Doch wie soll man letztlich mit seinen Wünschen nach Nähe, Beziehung und erfüllender Sexualität fertig werden, wenn die Realität bei Meiers eben nur aussieht, wie die Realität bei Meiers - und nicht wie in einer Hollywood-Romanze? Und wie bei all dem auch noch biblischen Ansprüchen gerecht werden?
Doch nicht jeder erotische Impuls ist gleich verwerflich. „Die Grenze, ab wann ein Gedanke zur Sünde wird, hat Jesus selbst festgelegt. Er hat nicht gesagt: ,Wer eine Frau ansieht, hat die Ehe gebrochen‘, denn dann kämen alle Männer in die Hölle. Ansehen und erotisch finden, ist noch nicht schlimm. Aber dann geht es eben weiter: ,... und sie begehrt!‘ Wer im Kopf mit einem anderen als dem Ehepartner ins Bett geht, der hat die Grenze definitv überschritten."
Für problematisch hält Ruthe den Ansatz, ständig um die Lösung des Problem zu kreisen - und sei es auch nur in reuigen Befreiungsgebeten. „Natürlich ist Gebet wichtig. Aber wenn wir es falsch angehen, heben wir uns unsere Fantasien damit bloss weiterhin ständig vor Augen. Wir dürfen und sollen sie vor Gott bringen - und dort lassen.
Warum aber ist der Kampf manchmal so hart? „Vielleicht nur, weil Gott uns zeigen will, dass wir eben nicht allein mit uns fertig werden - auch nicht mit unserer Fantasie. ,Lass dir an meiner Gnade genügen‘, sagt er zu uns. Und wir können oft nur antworten: ,Herr, auch hier bin ich ein Sünder. Auch in meiner Fantasie werde ich immer wieder schuldig vor dir. Ich schaffe es nicht ohne dich. Aber auch dafür bist du gestorben.‘"