Livenet-Seminar in Olten

Daniel Amstutz: «Vergeben kann unser Inneres zur Ruhe bringen»

Jeder Mensch erfährt im Laufe seines Lebens Verletzungen – kleinere oder grössere. Damit umzugehen, ist sehr herausfordernd. Daniel Amstutz berät Menschen in allerlei Lebenssituationen. Am Livenet-Seminartag morgen in Olten spricht er zum Thema «Vergebung und Neuanfang». Hier gibt er bereits einen Vorgeschmack.
Daniel Amstutz
Neuer Weg

Livenet: Daniel Amstutz, was können die Gäste morgen Samstag beim Seminar «Vergebung und Neuanfang» erwarten?
Daniel Amstutz: Wir reden heute oft schon bei Bagatellen von Verletzungen. Warum sind wir so verletzlich geworden? Und wie können wir diesen Verletzungen begegnen? Vergebung ist unter Christen ein sehr zentraler Begriff sowohl im persönlichen wie auch im kirchlichen Rahmen. Er kommt aber auch in der Psychologie vor, erstaunlich ähnlich und mit vielen hilfreichen Hinweisen gespickt, die auch für uns interessant sind. Diesen Begriff werden wir aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und «neu» entdecken. Welche Stolpersteine gilt es bei einem Neuanfang zu beachten? Welche Hilfestellungen gibt es dazu? Darüber werden wir uns Gedanken machen.

Gehören die beiden Worte Vergebung und Neuanfang ganz automatisch zusammen? Gibt es das eine nicht ohne das andere?
Sie gehören in vielen Fällen zusammen. Ein guter und erfolgreicher Neuanfang nach einer schwierigen oder verpatzten Situation ist ohne Vergebung nur schwer möglich.

Jetzt zum Jahresanfang scheint ein guter Zeitpunkt, gewisse Dinge loszulassen. Helfen solche zeitgebundenen Faktoren bei Schritten der Vergebung und des Neuanfangs? Oder anders gefragt; gibt es einen richtigen Zeitpunkt dafür?
Ja und nein. Ja, weil unsere Medien Rückblicke und Ausblicke zum Jahreswechsel bringen und wir uns möglicherweise auch mehr über Vergangenes und Zukünftiges Gedanken machen und neue Vorsätze fassen. Und nein, es gibt keinen richtigen Zeitpunkt dafür. Vergebung und Neuanfang sind jederzeit möglich.

Kann jede noch so tiefe Verletzung vergeben werden?
Ja, dazu fordert uns Jesus unmissverständlich auf. Aber Vergebung ist ein Prozess. Bei sehr tiefen Verletzungen dauert er länger und ist meist nicht allein zu bewältigen. Der Satz «Du musst halt einfach vergeben» kann die Verletzung noch vertiefen. Mit einer solchen Pauschalantwort wird man den Betroffenen in keiner Weise gerecht.

Bedeutet Vergeben auch Vergessen?
Nein. Es könnte ja sein, dass wir aus den Erfahrungen etwas gelernt haben. Da wäre das Vergessen gar nicht erstrebenswert. Vergeben kann aber unser Inneres zur Ruhe bringen.

Was ist Ihr Ziel für das Seminar am Samstag?
Hilfestellungen bieten und Mut machen, Verletzungen loszulassen, Vergebung zu erfahren und erfolgreiche Neuanfänge zu wagen oder zu begleiten.

Zur Person

Daniel Amstutz ist verheiratet und Vater von vier erwachsenen Kindern. Er ist von Beruf Primarlehrer mit langjähriger Berufspraxis, Theologe (STH Basel) Triple P Trainer und Berater und hat einen Master in Systemisch–lösungsorientierter Kurzzeitberatung und –therapie (MAS).

Infos zum Anlass

«Vergebung und Neuanfang» - ein Thema, welches wohl nie an Aktualität verliert. Wir laden Sie herzlich ein, an diesem spannenden Lebenshilfe-Seminartag teilzunehmen. Daniel Amstutz (Amstutz Beratungen und Familycenter) wird durch den Nachmittag führen und Ihnen das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.

Hier geht's zur Anmeldung für das Seminar «Vergebung und Neuanfang».

Zum Thema:
Livenet-Dossier «Vergebung»
Frei sein: Die Kunst zu vergeben

Datum: 08.01.2016
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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