Sie stammt aus dem Buch Josua

Wie die Stadt Ai verloren ging… und wieder gefunden wurde

Noch in diesem Jahr schlägt der Archäologe Scott Stripling die Ortschaft Khirbet el-Maqatir als die antike Stadt Ai vor. Zuletzt verdichteten sich die Hinweise, dass dies der Ort sein könnte, den Josua nach biblischer Überlieferung eingenommen hat. Bisher gruben Archäologen in einer anderen Gegend und kamen zum Schluss, dass der biblische Zusammenhang nicht gegeben sei. Mit dieser Entdeckung wäre ein weiterer Beleg für die Bibel freigegraben.
Luftaufnahme der archäologischen Ausgrabung
Scott Stripling leitet die archäologische Arbeit.

Scott Stripling vom «The Bible Seminary» in Texas forscht seit über 20 Jahren in Israel, unter anderem auf der Suche nach der im Buch Josua beschriebenen Stadt Ai.Weil die Stadt in den ersten biblischen Büchern eine wichtige Rolle spielte, interessierten sich Archäologen schon lange für den Ort.

Glaube an Ai schwindet

1924 wurde davon ausgegangen, dass der Ort rund 15 Kilometer nördlich von Jerusalem liegen müsste. Zehn Jahre später leitete die Forscherin Judith Marquet-Krause Ausgrabungen im Dorf et-Tell, aufgrund der Schlussfolgerung dass der Ort auf den einstigen Ruinen aufgebaut wurde. Beweise für die Stadt Ai, die rund 1'400 Jahre vor Christus in der Bibel vorkommt, blieben jedoch aus.

Joseph Callaway, Professor für Altes Testament und Bibelarchäologie, führte von 1964 bis 1972 Grabungen in et-Tell durch. Er kam zum Schluss, dass Josua hier nicht auf die Stadt Ai traf. Mangels archäologischer Belege in et-Tell für das Erobern von Ai in den Tagen Josuas lehnen die meisten Archäologen die historische Richtigkeit des biblischen Berichts über die Einnahme von Ai ab.

Neuer Standort möglich

1994 kam Bewegung in die Sache, als der Archäologe Bryant G. Wood in Khirbet el-Maqatir zu graben begann, um zu untersuchen, ob dies der Standort von Ai sein könnte. Er stellte fest, dass weder die Topographie von et-Tell noch jene von Bethel der biblischen Beschreibung entsprachen. Wood schlug vor, dass Khirbet el-Maqatir der Standort des biblischen Ai sein könnte.

Klar ist: Die Überreste müssen auf eine befestigte Stadt mit einem Tor im Norden hinweisen. Dies wurde ebenso gefunden, wie Keramik aus der entsprechenden Zeit.

Weitere Details stimmen

Scott Stripling, der inzwischen die Grabung leitet, erklärte, dass der biblische Bericht einen Hinterhalt beschreibt, der von israelitischen Truppen durchgeführt wurde, die sich im Westen der Stadt auf die Lauer legten und sich in der Nähe versteckten.

Archäologe Stripling glaubt nun, dass sich die israelitischen Truppen in Wadi Sheban versteckt hielten. Gegenwärtig arbeitet er an der Veröffentlichung und stellt «zwingende Beweise» dafür in Aussicht, dass Khirbet el-Maqatir das biblische Ai ist.

Archäologie bestätigt erstaunliche viele Bibeltexte

Er sagt im weiteren Zusammenhang auch bezüglich anderer Ausgrabungen: «Selbst wenn man die historische Zuverlässigkeit der Bibel in Frage stellt – womit ich nicht einverstanden bin – können Hunderte von Synchronismen zwischen den archäologischen Daten und dem biblischen Text nicht geleugnet werden.»

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Datum: 14.02.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BIN

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