Jesus scheute “weder Tod noch Teufel”

Jesus scheute weder Tod noch Teufel

Berlin. “Vertreter des Christentums spiegeln oft genug nicht wirklich wider, was es heisst, Jesus nachzufolgen.” Diese Ansicht vertritt der US-amerikanische Autor und Pastor an der Willow-Creek-Gemeinde (Chicago), John Ortberg.

In einem Interview mit dem christlichen Ratgeber-Magazin “Neues Leben” (Berlin/Altenkirchen) ermutigt der promovierte Psychologe dazu, Risiken für den Glauben einzugehen. Ortberg: “Jesus war ein Mann, der sehr ernsthaft seinen grossen Traum lebte, aber dafür musste er aufs Ganze gehen. Er hat Risiken wie kein anderer auf sich genommen.” Während das Leben vieler kirchlicher Repräsentanten häufig eher langweilig und farblos wirke, sei das Leben Jesu das spannendste und aufregendste gewesen, das man sich vorstellen könne. Jesus habe “weder Tod noch Teufel” gescheut, um die Menschheit zu retten.

Diese Einschätzung unterstützt der Leiter der evangelikal-charismatischen Anskar-Kirche, Wolfram Kopfermann. Er schreibt: “Wir haben uns eingerichtet und bewundern aus der Ferne den Glaubensmut der Christen im heutigen China oder in der Urgemeinde. Wagemutiger Glaube aber verkommt zum Unterhaltungswert und kommt bei uns schon lange nicht mehr vor.” Bei den meisten Christen und Gemeinden stehe zwar am Anfang des Glaubenslebens noch das Risiko, am Ende siege aber doch das Sicherheitsdenken. Kopfermann: “Am Anfang sind viele Christen kleine Revolutionäre, am Ende sind sie häufig bloss noch Reagierende.”

Datum: 14.10.2002
Quelle: idea Deutschland

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