„Kirchen spielen in der Gesellschaft keine Rolle mehr“

Kirche

Freiburg i. Br. Die Kirchen spielen nach Ansicht des ehemaligen Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, in der Gesellschaft keine Rolle mehr. Darin sehe er "nichts Schlimmes", schreibt Henkel in der neuen Ausgabe der in Freiburg (Deutschland) erscheinenden Wochenschrift "Christ in der Gegenwart". Der Bedeutungsverlust der Kirchen habe die westlichen Gesellschaften freier, offener und toleranter gemacht.

Nach Henkels Einschätzung meinen die Kirchen noch immer, nicht nur die Regeln für ihre eigenen Mitglieder machen zu müssen, sondern die ethischen Spielregeln aller zu bestimmen. Als Beispiel nennt der ehemalige IBM-Manager die Forschung mit embryonalen Stammzellen und die Präimplantationsdiagnostik (PID).

Die Kirchen sind laut Henkel dabei, zu weltanschaulichen Gruppen unter vielen zu werden. "Das haben sie nur noch nicht bemerkt." Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaat seien Errungenschaften der Aufklärung und speisten sich aus weltlichen Quellen. Den Glauben an Gott schätzt Henkel für die Befolgung ethischer Normen als bedeutungslos ein. Er tröste den Gläubigen nur noch mit der Aussicht auf ein ewiges Leben.

Wort zur Nachricht

Wie sich eine Gesellschaft ohne Kirchen und Religion entwickelt haben wir zum Beispiel in Russland erlebt. Wo blieben dort Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaat ? Weshalb wird die Entwicklungshilfe von den Ländern bestritten, in denen die Kirchen noch in der Gesellschaft präsent sind? Welche Länder stehen wirtschaftlich besser da - die mit oder ohne Kirchen? Kirchen sind nicht so bedeutungslos für eine Gesellschaft wie Henkel einem weismachen will. Eine Gesellschaft ohne Kirchen - ohne Gott - lieber nicht!

Datum: 03.10.2002
Quelle: Kipa

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