Buddhist gibt Christen Ratschläge

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Strassburg. Jérôme Ducor von der japanischen Shinshu-Bewegung hat den christlichen Kirchen Europas geraten, dafür zu sorgen, dass die Europäer wieder ihren eigenen spirituellen Reichtum in der christlichen Botschaft erkennen".

Der Schweizer Vizetempelmeister vom Genfer Shingyoji-Tempel eröffnete mit seinem Beitrag den Zweiten Tag über den Buddhismus in Europa. Der von Jugend an mit dem Buddhismus verbundene Meister sprach von einer Million Buddhisten in Europa. "Es handelt sich eher um Sympathisanten als um praktizierende Buddhisten. Zu nennen sind auch Erklärungen berühmter Leute wie die von Sophie Marceau und Isabelle Adjani, welche sich als Buddhisten bezeichnen, doch sind sie nicht militant, in der Tag verstehen sie nicht sehr viel von dem, was sie konkret sagen wollen".

"Es herrscht grosse Verwirrung, doch eines ist sicher: der Buddhismus hat in Europa grossen Zuspruch, weil er sich als befreiender Glaube präsentiert, eine komplett spirituelle Stimme". Die Frage lautet also: Warum sind die Menschen dem Buddhismus und nicht dem Christentum zugetan? "Ganz ehrlich muss ich sagen, dass die meisten dieser Leute das christliche Erbe gar nicht kennen, so der Buddhistenführer. "Überraschenderweise trifft das nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene zu".

"Man kennt zwar die Feste und nimmt an Hochzeiten teil, aber die eigentliche christliche Spiritualität kennt man nicht. Wenn der christlichen Botschaft das kulturelle Fundament fehlt, setzt natürlich eine Suche der Menschen ein". Ich glaube, in seinem Inneren ist der Mensch zutiefst ein religiöse Suchender, so der Schweizer "Japaner". Die drängendste moderne Frage ist die nach dem Tod, welche keine theoretischen Antworten braucht, sondern praktische Wege".

Ducor schlägt den christlichen Kirchen zwei Wege vor: "der christlichen Botschaft ein kulturelles Fundament zurückzugeben und den geistigen Schatz des Christentums bekannt zu machen, damit diese Botschaft wieder zu den Menschen gelangt".

"Die Menschen brauchen ein geistiges Leben oder noch besser: sie brauchen eine lebendige Spiritualität. Und darin ist das Christentum unendlich reich. Ich denke da an die Kirchenväter und ihre herrlichen Texte, und ich denke an das Gebet".

Wort zur Nachricht

Ist es nicht bedenklich, wenn ausgerechnet ein Buddhist den christlichen Kirchen Europas rät, dafür zu sorgen, dass die Europäer wieder ihren eigenen spirituellen Reichtum in der christlichen Botschaft erkennen sollten und dass die meisten Leute das christliche Erbe gar nicht kennen würden? Wer hat hier seine Hausaufgaben nicht gemacht?

Datum: 24.09.2002
Quelle: Zenit

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