Mehr als nur Halloween

Was am 31.Oktober wirklich passierte

Den morgigen 31. Oktober verbinden die meisten Menschen inzwischen nur noch mit Halloween. Doch eigentlich passierte vor vielen Jahren am letzten Tag im Oktober eine sensationelle Wende in der Geschichte, welche die Welt nachhaltig verändert hat.
Am 31. Oktober stand ursprünglich nicht der Halloween im Mittelpunkt.

Es begann mit einem kleinen Stück Papier im Jahre 1517. Und mit einem mutigen, jungen Mann namens: Martin Luther.

Geboren wird Martin Luther 1483 in Eisleben als Sohn eines Bergarbeiters. Mit 22 Jahren wird er gegen den Willen seiner Eltern Mönch. Und trotzdem quält ihn immer wieder sein Gewissen, nicht gut genug für Gott zu sein. Und trotz aller Anstrengungen doch irgendwann in der Hölle zu landen.

Die Entdeckung

In einer Frühlingsnacht im Jahre 1513 macht Luther im Turm des Schwarzen Klosters zu Wittenberg eine unglaubliche Entdeckung: Jahrelang hatte er die Bibel falsch verstanden. Bisher war Gott für ihn ein strenger, harter, strafender Richter gewesen. Doch plötzlich wird ihm bewusst, dass Gott tatsächlich komplett anders ist: voll Liebe, Erbarmen und Gnade.

Luther erkennt, dass Jesus der Schlüssel zu Gott ist. Und dass man Vergebung und ewiges Leben nicht durch gute Werke und viel Geld erreichen kann sondern einfach nur, indem man an Jesus glaubt. Es können also alle Menschen Vergebung erhalten, egal ob arm oder reich.

Damals glaubte man nämlich, dass man nach dem Tod erst einmal ins «Fegefeuer» käme, wo man mit Schmerzen und Leiden so lange für seine Sünden büssen müsste, bis die abgegolten waren und man rein genug für den Himmel wäre. Die Kirche bot den Menschen die Möglichkeit an, das Fegefeuer zu verkürzen, indem man bestimmte Gebete spricht und Geld spendet. Sie nannten das einen «Ablass».

Einer gegen alle

Luther ist empört darüber, denn ein «Ablass» widerspricht der Bibel absolut. Er sieht, dass in der Kirche im Laufe der Jahre und durch menschliches Zutun einige Fehler entstanden sind. 1517 verfasst er 95 Thesen, in denen er das alles niederschreibt. Das Schreiben heftet er vor aller Augen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Das war am Tag vor dem Fest Allerheiligen, am 31. Oktober!

Innerhalb von vierzehn Tagen sind Luthers Thesen im ganzen Land bekannt. Und Luther schwebt in Lebensgefahr. Er hat den Papst und die Kirche in Frage gestellt und deren beste Einnahmequelle aufgedeckt. Luthers Widersacher wollen ihn so schnell wie möglich loswerden.

Doch der Kurfürst von Sachsen gewährt Luther heimlich Unterschlupf auf der Wartburg. In seinem Versteck nutzt Luther die Zeit, um die Bibel ins Deutsche zu übersetzen, damit jeder die Bibel lesen kann, auch ohne Lateinkenntnisse. Jeder soll selbst entdecken können, wer Gott ist und wie Gott durch die Bibel spricht.

1522 erscheint das erste Mal das Neue Testament auf Deutsch. Und die Bibel wird zum Massstab der Reformation, wodurch die Evangelisch-Reformierte Kirche entsteht.

Was hat das mit mir zu tun?

Martin Luther war mutig. Er setzte seinen Job, seine Freundschaften und sogar sein Leben aufs Spiel, um sich für die Wahrheit einzusetzen. Er hätte ja auch einfach weiter mitmachen können und eines Tages selbst Ablassgelder einstecken können. Weil er aber bereit war alles zu riskieren, profitieren wir noch heute davon. Gibt es in unserem Leben Situationen wo auch wir mutiger werden müssen?

Luther hat in Gott den liebenden Vater entdeckt. Welches Bild haben wir von Gott? Stimmen unsere Vorstellungen überhaupt mit der Bibel überein?

Martin Luther war so begeistert von der Bibel und ihrer Botschaft, dass er sie niemandem vorenthalten wollte. Er brannte vor Leidenschaft für dieses Buch. Haben wir diesen Schatz entdeckt, den Luther darin gefunden hat? Hat Gott schon jemals durch die Bibel zu uns gesprochen? Vielleicht wartet Gott ja nur auf jemanden, durch den er eine neue Revolution entfachen kann, vielleicht müssten wir die Bibel einfach mal lesen.


DVD-Film zum Thema:
Martin Luther – der Filmklassiker

Datum: 31.10.2011
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Luther.de / Wikipedia / Jesus.ch

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