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Für alle gelte: "Wir ziehen uns nicht in ein Ghetto zurück. Es soll nicht nur für uns selber stimmen. Wir leben in dieser Welt und dürfen kein abgeschotteter Club sein. Sondern wir wollen den Menschen und der Gesellschaft dienen." Manche Mitglieder aus Chrischona-Gemeinden investieren sich in Politik und Diakonie. "Die einzelnen Gemeinden entscheiden selbst, was sie an ihrem Ort tun."
Nach den Unwettern im Wallis vor einigen Jahren liessen die rund hundert Studenten des Theologischen Seminars ihre Bücher für eine Woche in den Regalen. Sie reisten in die Westschweiz und halfen aufräumen. In einzelnen Ortschaften kümmert sich die örtliche Chrischona-Gemeinde um Asylanten.
Sie hilft ihnen im Umgang mit Behörden und Schulen, bietet Aufgabenhilfen an, gibt Nähkurse und anderes, sagt René Winkler. Oder im Tessin, in Mendrisio, wird eine Kinderkrippe und in Chiasso ein Mittagstisch und eine Nachschulbetreuung für rund 50 Kinder angeboten.In verschiedenen Orten gebe es kleinere und grössere Projekte in der Jugendarbeit. In Genf will die Stadtmission eine offene Gemeinde ("Eglise Ouverte") für alle Menschen sein und hat deshalb viele Kontakte zu Menschen, für die Französisch nicht Muttersprache ist.
"In der Chrischona lernt man das Leben mit Jesus kennen", sagt Chrischona-Chef René Winkler. Das könne man aber bei anderen auch, die Chrischona sei nicht besser oder schlechter als andere Gemeinden. "Wir lernen Beziehung leben und versuchen, das Leben auf die Reihe zu kriegen, geleitet vom Heiligen Geist."
Der Name "Chrischona" ist keine magische Formel, sondern so heisst Basels Hausberg. "Einst waren gar keine Gemeinden geplant. Es begann mit der theologischen Ausbildung für Berufstätige - für Nichtakademiker. Die Gemeinden entstanden erst Jahre und Jahrzehnte später."Der Chrischona-Verband heisst "Pilgermission St. Chrischona". Nicht etwa weil man auf den Chrischona-Berg pilgern müsste, sondern weil die ausgebildeten Prediger von Ort zu Ort ziehen sollten, um den christlichen Glauben zu verbreiten. Manche bemühten sich um die Eisenbahnarbeiter, viele gingen zu Auswanderern nach Amerika und Afrika. Heute gibt es auf allen Kontinenten Frauen und Männer, die am Seminar auf St. Chrischona ausgebildet wurden.
Schwer zu finden sei die Balance zwischen bewahren und aufbrechen. "Oft lassen sich die Leute bereits von veränderten Gottesdienstformen verunsichern. Manche möchten gerne wieder zu Formen zurück, die sie lange gewohnt waren. Diesen Trend gibt es aber nicht nur in christlichen Gemeinden. Es gibt ihn genauso in der Gesellschaft. Es fällt uns Christen zuweilen ziemlich schwer, den Inhalt und das Wesen des Reiches Gottes nicht mit Formen gleichzusetzen. Aus meiner Sicht ist die Form neutral, der Inhalt ist wichtig."
Fotos: Birgit-Cathrin Duval / bcmpress (ausser Bild 6)