Porträt

Eine Bewegung im Plus

Die "BewegungPlus" ist in Bewegung: Die ersten Schritte für eine Hip-Hop-Gemeinde im Berner Wankdorf-Quartier wurden gemacht. - Ein Porträt der Freikirche, die heuer 80 Jahre alt wird und früher "Gemeinde für Urchristentum" hiess.
Momentaufnahme aus der «Ministry Konferenz 2007».
Der amtierende Vorstand der BewegungPlus.
Leiter aus Winterthur und anderen Gemeinden der Region im Gespräch.
Das Logo der Bewegung.
Leiter Tony Nyffenegger tritt zurück, hier ein Bild von seiner Verabschiedung.
Meinrad Schicker, Pastor der BewegungPlus Thun
Aufmerksame Zuhörer an der «Ministry Konferenz 2007».

Der alte Name, der bis ins Jahr 2000 galt, habe viele Missverstänidnisse ausgelöst, sagt Meinrad Schicker, Sekretär der "BewegungPlus". "Manche stellten sich unter den Urchristen ältere Herren mit langen Bärten vor." Darum wurde ein neuer Name gesucht. "Bewegung" wolle man und auch das "Plus des Kreuzes" - und so heisst die Gemeinde neu "BewegungPlus". Schicker: "Wir orientieren uns immer noch am Leben der ersten Christen, auch wenn wir jetzt einen neuen Namen haben."

"Gott wirkt heute noch!"

Das Plus stehe nicht für den Anspruch, besser als andere zu sein, sondern weil die Botschaft vom Kreuz im Zentrum stehe. "Vor 80 Jahren entstand die Bewegung im Berner Oberland. Menschen erfuhren Gott in einer Weise, die uns bis heute prägt: Gott verändert, befreit, heilt, ermutigt und redet in unser Leben hinein. Das führt uns zu einem charismatischen Lebensstil", sagt Schicker.

Hello and welcome

Willkommen sei jeder, der ein Leben mit Christus führen und Lebenshilfe aus der Bibel empfangen wolle. "Wer Nähe und Gemeinschaft mit anderen Christen wagen will, ist bei uns am richtigen Ort", wirbt Schicker für seine Pfingstkirche. Bezeichnend sei zum Beispiel, dass Frauen in den Gemeinden sehr aktiv seien und jeden Dienst ausführen könnten. Die Bedingungen seien bei Männern wie Frauen einzig Berufung, Begabung und charakterliche Eignung, nicht aber das Geschlecht.

Grenzen überwinden

Die BewegungPlus arbeite auch unter anderen Sprachgruppen in der Schweiz. In Winterthur zum Beispiel trifft sich regelmässig eine grössere spanischsprechende Gruppe. Eine Arbeit unter Iraner ist am Entstehen, und in verschiedenen Gemeinden würden Sprach- und Kulturgrenzen überwunden.

Nahe stehe man auch der französischen Schwestergemeinschaft, der "Eglise Apostolique Evangélique Romandie - EAER". Gemeinsam trage man die "MissionPlus", die sich auf mehreren Kontinenten engagiert. Die Delegierten der Bewegung änderten zuletzt die Leitungsstruktur und entschieden sich für ein neues Logo, das die Zusammengehörigkeit stärker betone. In Bern-Wankdorf soll eine neue Jugendgemeinde die Hip-Hop-Szene erreichen.

Plus und Minus

Eine Stärke des Gemeindeverbandes sei das offene Beziehungsklima unter Pastoren und Gemeindeleitern, sagt Schicker, das Angebot an Ausbildung, das ganzheitliche Menschenbild und die Theologie. Er sieht aber auch Punkte, wo man sich verbessern könne. "Herausgefordert fühlen wir uns bei der Frage, wie wir die Schweiz mit dem Evangelium noch besser erreichen können."

Man wolle mehr Gemeinden gründen, mehr Menschen zu Jesus führen. "Überhaupt ist die gesellschaftliche Relevanz der Ortsgemeinden und der gesamten Bewegung oft sehr bescheiden. Das beschäftigt uns."

Die BewegungPlus in Zahlen

Gegründet: 1927, ab 1933 "Gemeinde für Urchristen", 2001 dann "BewegungPlus"
Anzahl Gemeinden: 32
Anzahl Besucher / Mitglieder: Aktuell rund 3500 ab 16 Jahren, insgesamt rund 5000 Gemeindeglieder; 4000 jeweils im Gottesdienst.
Tendenz Mitglieder: leicht steigend.
Anzahl ordinierter PastorInnen: 35 bis 40, inklusive Teilzeitstellen (nur Deutschschweiz).
Missionsländer: Kamerun, Burkina Faso, Nordafrika, Mongolei, Nordthailand. Dazu kommen Wycliff-Übersetzer in Papua-Neuguinea und vor Ort unterstützte Missionare in vielen anderen Ländern.
Zeitschrift: "Online", erscheint zweimonatlich, über 3000 Exemplare.
Aktivitäten: Jugendarbeit "YouthPlus", bis 25 Jahre, alle Altersstufen.
Jünger- und Leiterschulen: "Factory" (www.factory.fm) und "Institut Plus" (www.institutplus.ch) , Letztere modular an Wochenenden und über sieben Jahre verteilt.
Lager für Jugendliche und Seniorenarbeit.
Alle Angebote stehen auch Nichtmitgliedern offen.
Letzte gegründete Gemeinde: in Laufen BL, 2005.
Nächste Gemeindegründung: Eine Hip-Hop-Gemeinde (Jugendkirche) im Berner Wankdorf-Quartier.
Befreundete Gemeinden: Geschichtliche Nähe zur Schweizerischen Pfingstmission; Schwesterkirche EAER in der Romandie; Gemeinden der Evangelischen Allianz der Schweiz; Mitglied im Verband der Freikirchen (VFG)
Spezielle Allianzen: Im Kanton Bern kämpfte man mit dem Freikirchenverband VFG um die öffentliche Anerkennung der Freikirchen.
Struktur: Die BewegungPlus ist wie die einzelnen Lokalgemeinden und die Mission als Verein strukturiert. Die BewegungPlus ist im Handelsregister eingetragen.
Ausländer: Spanische Gemeinde Winterthur, Arbeitszweig unter Spanischsprechenden, Arbeit in Zug unter Ausländern, zum Beispiel Portugiesen, die sich an eine bestehende BewegungPlus-Gemeinde angliedern.
Liegenschaften: Praktisch alle Gemeindezentren sind im Besitz der Ortsgemeinden, die selber als Vereine organisiert sind.

Links:
www.bewegungplus.ch
www.promission.ch
www.institutplus.ch
www.factory.fm
www.youthplus.ch

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Datum: 02.07.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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