Porträt

Viel «New Life» durch die BEG

Gäbe es einen Innovationspreis für Kirchen, die Freikirche BEG würde ihn gewinnen. Denn aus der kleinen Gemeinde entstand vieles. Zum Beispiel die ISTL, eine Schule für Pionierpastoren, die Jugendkirche ICF und sogar ein Reisebüro – eine Bestandsaufnahme.
Heinz Strupler gründete die BEG.
Hansjörg Stadelmann, Prediger in der Citychurch Zürich.
Die Arts Ministry School in Walzenhausen entstand aus der BEG und New Life Bewegung.
Die Organisation «Evangelisation Explosiv» ist ein «Kind» der BEG; im Bild ein Schulungstag in Zürich.
Mit der ISTL werden neue Gemeinden in der Schweiz gegründet, im Foto eine Szene vom Kick-off-Tag 2006.

Menschen und nicht Programme stehen im Mittelpunkt des BEG (Bund der evangelischen Gemeinden), sagt Gründer und Leiter Heinz Strupler: «Beziehungen sind uns wichtig. Nach den Gottesdiensten tafelten wir gemeinsam. Das war in den 1970er-Jahren, in manchen unserer Gemeinden ist das heute noch einmal pro Monat Brauch. Solche gemeinsamen Dinge sind sensationell.» Es sei nicht überall in der BEG so, die Gemeinden seien autonom. Gemeinsam sei, dass man sich nicht abschotte.

Damals entstanden aus «New-Life-Teestuben» Gemeinden, gleichzeitig gründeten Strupler und andere Leiter in Walzenhausen eine Bibelschule. Dutzende Gemeinden entstanden, manche blieben später für sich, weitere schlossen sich anderen Verbänden an und die übrigen wurden zur heutigen BEG. Strupler habe sie nicht zusammeraffen wollen: «Ich bin nicht ein typischer Verbandsleiter sondern freue mich, wenn auch andere wachsen.»

BEG wurde zum Blumenstrauss

Dafür leisteten die «BEGler» und «New Lifer» Pionierdienst, ein bunter Strauss an Werken entstand: Das Reisebüro Surprise, die Radioagentur ACR, die Sendungen für Radio 24, Zürisee, Wil, Eviva und andere produzierte, die Jugendkirche ICF, das IGW, der Gospel Chor «Gospel News» (hat heute mehrere Abteilungen) und die Musikbibelschule AMS in Walzenhausen. Werke, die heute noch bestehen. Vom Elan ging nichts verloren, mit ISTL schult man Pastoren und gründet Gemeinden.

«Es geht nicht um uns»

Etwa 30 Werke seien aus dem BEG/New Life entstanden, zwei Drittel würden heute noch gut «laufen». Gospel News habe längst selbst vier Arbeitszweige oder aus ACR wurde Medialog, das noch immer Radiosendungen produziert und die Website www.wunder-heute.net betreibt.

Manche Gemeinden und Werke existieren aber nicht mehr. Strupler: «Damit habe ich kein Problem. Sonst dürfte man ja nichts anfangen.» 1990 startete die BEG mit der Jugendkirche ICF. «Diese hatte eine moderne, neue Kultur entwickelt, die sinnvollerweise eine neue Gemeindebewegung sein sollte. Ich gründe gerne etwas, das von anderen weitergeführt wird.»

Frohbotschaft nicht Drohbotschaft

In der Regel habe ein Gottesdienst in der BEG eine lockere, entspannte Atmosphäre mit starker Musik und lebensnaher Predigt. «Wir favorisieren eine praktische Art der Verkündigung, wir wollen nicht eine Vortragsgemeinde sein, sondern eine Lebensgemeinde.» Man versuche ansprechend und gewinnend das Evangelium von Jesus weiterzugeben. «Das Evangelium ist eine gute Nachricht, nicht eine Drohbotschaft. Wir wollen die ausgestreckte Hand von Jesus zeigen und den Einzelnen in seiner Berufung unterstützen. Jeder soll seine Berufung leben können. Menschen sollen nicht instrumentalisiert werden, um meine Vision zu erfüllen. Mich erfreut, wenn andere ihren Auftrag ausführen können und ich unterstütze sie dabei.»

Cafeteria für Uni Bern

Darum sind die einzelnen Gemeinden autonom und bieten unterschiedliches. Die in Bern heisst immer noch New Life. Im gleichen Gebäude ist mittlerweile auch ein Zweig der Universität Bern. Die New-Life-Gemeinde stellt ihnen die eigene Cafeteria zur Verfügung. Strupler: «Wir sind offen, schotten uns nicht ab, sondern heissen willkommen.»

Nach dem gleichen Satz arbeitet auch die BEG-Zürich, die sich Citychurch Zürich nennt. Unter dem Motto „der Stadt bestes“ bietet sie zum Beispiel allen kostenlos und unverbindlich an, beim Ausfüllen der Steuererklärung zu helfen. Eine Fachperson stellt ihr Wissen zur Verfügung, 70 bis 80 Leute nutzen laut Heinz Strupler das Angebot.

In die Hosen

Herausfordernd sei, wie man Menschen erreichen könne, ohne dass man sie mit einer veralteten Sprache langweile. Strupler: «Wenn wir die Bibel als Richtschnur anschauen, sehen wir, dass wir noch gewaltig in die Hosen müssen.»

Die BEG in Zahlen

Gegründet: Mitte 1970er-Jahre entstanden. Damals noch «New Life», begann aus Bibelschule und Teestube. Daraus ist BEG entstanden.
Anzahl Gemeinden: Acht.
Anzahl Besucher / Mitglieder: Rund 1200 Leute.
Tendenz Mitglieder: Stagnierend, Wachstum ausserhalb der Organisation.
Anzahl Mitarbeiter: Etwa 25 Voll- und Teilzeitstellen, BEG und New Life zusammen, die folgende Werke repräsentieren: EE (Evangelisation Explosiv), AMS (Arts Ministry School in Walzenhausen), ISTL (International Seminary and Trainingscenter of Leadership), CISE (Center für Internationale Studien und Entwicklungszusammenarbeit (in Kenia)), Omegalive und Equip (eine Leiterschaftsschule für Pastoren).
Missionare: Fast alle BEG Gemeinden unterstützen Missionare, die für bestehende Werke im Ausland sind, insgesamt mehrere Dutzend.
Missionsländer: Afrika, Asien, Südamerika und Europa, zum Beispiel Frankreich, Italien, Spanien.
Letzte gegründete Gemeinde: In Wohlen (AG), im letzten Jahr.
Nächste Gemeindegründung: Über ISTL, sind verschiedene Gründungen im Gang. Ob sie dann zum BEG oder einem anderen Verband gehören, wird sich herausstellen.
Befreundete Gemeinden: Man habe mit allen Gemeinden der VFG gute Beziehungen (Schweizerischer Freikirchen Verband).
Spezielle Allianzen: Gibt es immer wieder, zum Beispiel gemeinsam mit der Chrischona für den «Chruchbrunch im Casino» in Wohlen (AG).
Struktur: Die BEG ist als Verein geregelt, mit viel Autonomie für die einzelnen Gemeinden.

Websites (die BEG hat keine eigene):
www.beg-nli.ch
www.evangelisation-explosiv.org
www.omegalive.ch
www.ministryschool.ch
www.cise.ch
www.youngleaders.ch
www.iequip.ch
www.istl.net

Datum: 26.03.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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