Auf frischer Tat ertappt

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Beim Ehebruch ertappt.
Er verurteilte die Ehebrecherin nicht. Voller Liebe vergab er ihr und forderte sie auf, ihr Verhalten zu ändern und einen Neuanfang zu wagen.

Die Frau war auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. Das jüdische Gesetz verlangte für so etwas eine Hinrichtung, aber Rom hatte den jüdischen Gerichtshöfen die Gerichtsbarkeit entzogen. Es durften nur noch Verstösse geahndet werden, die die den Tempel betrafen. Es war die perfekte Fangfrage, um Jesus eine Falle zu stellen.

Ehebrecherin angeklagt

Die religiösen Führer liessen die Frau in den Tempel schleifen und schleuderten sie vor Jesus hin. Würde er das religiöse Gesetz missachten und so seinen Ruf verlieren? Oder würde Jesus der religiösen Tradition folgen? Damit würde er jedoch römisches Recht missachten, was den religiösen Führern wiederum erlauben würde, ihn bei den Römern anzuzeigen. So oder so, er würde in der Klemme stecken. Dessen waren sich die Anzettler sicher.

Alle ertappt

Aber Jesus umging ihre Falle. Er überliess die Angelegenheit dem Gewissen eines jeden Anwesenden, indem er sagte: "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." Der Rückzug aller Ankläger verdeutlicht den Sinn des Geschehens. Jesus hatte alle auf frischer Tat ertappt - sie waren alle schuldig. Es gab ausser ihm keinen, der noch nie gesündigt hätte. Einer nach dem anderen drehte sich um und verschwand und Jesus blieb allein zurück.

Jesus hätte den ersten Stein werfen können. Er als einziger wäre dazu berechtigt gewesen. Aber er tat es nicht. Voller Erbarmen half er der Frau, sich aufzurichten, er vergab ihr und forderte sie auf, die Ehe nicht mehr zu brechen und einen Neuanfang mit Gott zu machen.

Nachzulesen in der Bibel, Johannes 8,1-11:
Jesus vergibt der Ehebrecherin
1 Jesus verliess die Stadt und ging zum Ölberg.
2 Aber schon am nächsten Morgen war er wieder im Tempel. Viele Menschen drängten sich um ihn. Er setzte sich und begann, sie zu unterrichten.
3 Da schleppten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau heran, die beim Ehebruch ertappt worden war, stiessen sie in die Mitte, damit jeder sie sehen konnte,
4 und sagten zu Jesus: "Diese Frau wurde beim Ehebruch überrascht.
5 Wenn wir das Gesetz des Mose befolgen wollen, müssen wir sie steinigen. Was meinst du dazu?"
6 Das war eine Fangfrage. Sie suchten nämlich nach einem Anlass, um Jesus anklagen zu können. Aber Jesus schien gar nicht auf ihre Frage zu achten; er bückte sich und schrieb mit seinem Finger auf die Erde.
7 Als sie hartnäckig nach einer Erklärung verlangten, richtete er sich auf und sagte: "Nun, dann steinigt sie! Aber den ersten Stein soll der werfen, der selbst noch nie gesündigt hat!"
8 Dann bückte er sich wieder und schrieb weiter auf die Erde.
9 Als erstes gingen die Ankläger. Dann schlichen sich auch alle übrigen stillschweigend davon - einer nach dem andern. Schliesslich war Jesus mit der Frau allein.
10 Da stand er auf und fragte sie: "Wo sind jetzt deine Ankläger? Hat dich denn keiner verurteilt?"
11 "Nein, Herr", antwortete sie. "Dann will ich dich auch nicht verurteilen", entgegnete ihr Jesus. "Geh, aber sündige nicht noch einmal!"

Autor: Mary Kassian

Datum: 18.03.2004
Quelle: thelife.com

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