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Man war sich nie einig über Jesus. Schon während seines Wirkens waren die Meinungen über ihn geteilt – so wie heute. Wer war er und wie beurteilen ihn die Menschen, damals und heute?
Weil sich Jesus zu den ausbeuterischen Zöllnern setzte, hielten ihn manche für nicht besser als seineTischgenossen. Heute wird seine Zuwendung zu Randgruppen positiv gesehen. Jesus erscheint als vorbildlicher Sozialarbeiter. Aber war er nicht mehr?
Einige Gegner erklärten seine Wunder mit übernatürlichen magischen Kräften. So ähnlich schätzen auch heute manche Esoteriker Jesus ein. Wer gab ihm diese Kräfte?
Die meisten hielten Jesus jedoch für einen Lehrer und Propheten. Auch heute achten viele Nichtchristen ihn wenigstens als Morallehrer. Viele jüdische Menschen sehen Jesus als Reformpropheten und nicht mehr als Feind ihres Volkes.
Diese Anschauung über Jesus stimmt. Er liess sich als «Rabbi» anreden und sammelte Schüler um sich. Die Ablehnung, die er in Nazareth erfuhr, erklärte Jesus damit, dass «ein Prophet in seiner Heimat nichts gilt».
Viele Leute ahnten, dass Jesus noch mehr war. Johannes der Täufer liess ihn fragen: «Bist du der Kommende oder sollen wir auf einen anderen warten?»
Ja, sie warteten auf den König der Juden. Diesen ersehnten Idealherrscher nannte man den «Gesalbten», auf hebräisch maschiach – «Messias». Die griechische Übersetzung für «Gesalbter» ist Christos. Die Wunder von Jesus weckten beim Volk Messias-Erwartungen.
Als Jesus selber die Frage stellte, wer er sei, antwortete Petrus: «Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.» Jesus akzeptierte diese Antwort, erklärte aber gleich, dass er «nach Jerusalem gehen und viel leiden ... und getötet» würde. Selbst die Jünger meinten damals mit «Sohn Gottes» nur einen menschlichen Messias. Im engsten Jüngerkreis begann Jesus, über das Geheimnis seiner Person zu sprechen. Er nannte sich selber den «Menschensohn».
Jesus ist weder ahnungslos noch resigniert ins Leiden gestolpert. «Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich Knechtsdienst leisten zu lassen, sondern um als Knecht zu dienen, und sein Leben als Lösegeld zu geben für viele.»
Um ein Todesurteil beim römischen Statthalter zu erlangen, fragte der Hohepriester Kaiphas nach seinem messianischen Anspruch. Jetzt, als Gefangener, bekannte sich Jesus öffentlich dazu: «Ich bin es, und ihr werdet mich als den Menschensohn zur Rechten Gottes sitzen und mit den Wolken des Himmels wiederkommen sehen.»
Gott hat Jesus von den Toten auferweckt und damit seinen Anspruch bestätigt. Sein Auftreten nach dem Tod waren von einer Art, dass es den Zweifler Thomas ausrufen liess: «Mein Herr und mein Gott!» Diese Erkenntnis löste eine religionsgeschichtliche Revolution aus. Für Juden ist grundlegend, dass Gott einer ist und man keinen Menschen «zu Gott machen» darf. Jetzt aber riefen fromme Juden einen Gekreuzigten im Gebet an. Jeder Gottesdienst schloss mit der Bitte «Herr Jesus, komm wieder».
Im Rückblick erkannten die Anhänger, dass Jesus nicht erst durch seine Auferstehung «zu Gott gemacht» worden war. Er hatte bereits vorher Dinge getan, die nur Gott kann: Über Sturmfluten schreiten und Menschen die Sünden vergeben. Manches Wort von Jesus erschien nun in anderem Licht.
So hatte er öfter von sich als von der Weisheit Gottes geredet, die schon vor der Schöpfung da war. Der Glaube an eine Vorexistenz von Jesus entstand nicht erst viel später bei den Heidenchristen, sondern geht auf die erste christliche Gemeinde in Jerusalem zurück.
Viele Bücher reden heute vom «historischen Jesus». Das meint erst einmal, dass er keine Märchengestalt ist, sondern eine geschichtliche Person – immerhin. Die Wissenschaft hat uns Jesus als einen Juden des 1. Jahrhunderts besser verstehen gelehrt. Das ist wichtig, weil Christen manchmal über ihn reden als sei er nur wahrer Gott, aber kein echter Mensch gewesen.
Mit «historischer Jesus» wird allerdings auch oft behauptet, dass Jesus in Wirklichkeit ganz anders gewesen sei als sich die Christen das denken und es in den Evangelien stehe. Doch gerade als geschichtliche Quellen stellen sie jeden unausweichlich vor die Frage: Ist Jesus mehr als nur eine historische Gestalt?
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