Es ging um Zentimeter

Lastwagen

Jim sollte irgendwo draußen auf dem Land predigen; aber er kannte den Weg nicht, und auch sein Auto wollte nicht starten. Die Batterie war leer. So bot sich ein junger Gläubiger namens Pedro an, ihn in seinem Lastwagen hinzubringen. Unterwegs verlief alles glatt, und die Zusammenkunft war segensreich.

Auf der Rückfahrt begann es zu nieseln. Es war ein langer Tag, und Jim nickte ein. Er träumte, er säße auf einem Motorroller und führe wie verrückt. Doch zu seinem Schrecken merkte er, plötzlich hellwach, dass er nicht träumte. Der kleine Laster drehte sich auf der nassen Bergstraße wie ein Kreisel. Nachdem er über den Straßengraben geschleudert war, purzelte er die Böschung hinunter. Dabei überschlug er sich einmal und noch ein halbes Mal und blieb auf der Fahrerseite liegen. Als Jim den ersten Schock ein wenig überwunden hatte und ihm klar wurde, dass er noch lebte, merkte er außerdem, dass er auf Pedro lag. Schnell kletterte er aus dem zerbrochenen Fenster über ihm.

Dabei trat er zufällig gegen den Lichtschalter der Fahrraumbeleuchtung über der Frontscheibe. Dadurch konnte er nun Pedro sehen. Sein Körper befand sich innerhalb des Lkws, während sein Kopf und Hals ausserhalb des Führerhauses steckten. Offensichtlich klemmte ihn das Autodach ein. Als Pedro anfing, um Hilfe zu schreien, war Jim erleichtert, dass er noch lebte. Sofort versuchte Jim, das Auto anzuheben; aber seine Kräfte reichten nicht.

So rannte er zur Strasse hinauf und hielt einen Lastwagen an. Nun versuchten Jim und der Fahrer gemeinsam, Pedro zu befreien, aber wieder gelang es nicht. Pedro wurde zusehends verzweifelter, was man natürlich auch verstehen kann. Seine Schreie zerrissen die Stille. Er konnte nichts sehen und sass unentrinnbar in einer Falle.

Das nächste Fahrzeug, das auf der Strasse vorbeikam, war ein Bus. Auf das Unglück aufmerksam gemacht, stiegen alle Insassen aus - zwanzig an der Zahl - und kletterten die Böschung hinab. Mit vereinten Kräften schafften sie es endlich, den Lastwagen anzuheben und somit Pedro zu befreien. Jetzt erst erkannte Jim, wie gut Gott wieder einmal vorgesorgt hatte. Direkt rechts neben Pedros Kopf lag ein großer Felsblock, der das Gewicht des Lastwagens abgefangen und Pedro das Leben gerettet hatte. Wäre der Wagen nur wenige Zentimeter weiter links umgefallen, so hätte er Pedros Kopf zerdrückt. Und einige Zentimeter weiter nach rechts hätte der Felsen seinen Kopf zerschmettert. So aber kam er mit einem gebrochenen Kiefer davon. Alle, die es sahen, bezeichneten es als ein unglaubliches Glück. Jim und Pedro aber wussten, dass es die Massarbeit ihres wunderbaren Herrn war.

Autos krachen zusammen, überschlagen sich, Glas zerbirst und splittert, Blech wird verbogen und klemmt die Insassen ein; doch Gott kann Seine Leute erretten, wo andere nur sagen: "Aus dem Wrack kommt niemand lebendig heraus."

Fortsetzung: Die leise, feine Stimme

Datum: 10.10.2006
Autor: William Mac Donald
Quelle: Ein Gott der Wunder tut

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