Ein Zehn-Dollar-Versprechen

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Ein Evangelist traf einen Bauern und sagte: "Ein schöner Tag heute, nicht wahr?"

Der Bauer antwortete: "In der Tat. Ein grossartiger Tag."
"Ich hoffe, Sie danken dem Herrn jeden Morgen, bevor Sie aus dem Hause gehen. Sie beten doch - oder etwa nicht?"

"Nein, ich bete nie, und ich wüsste auch nicht, wofür ich beten sollte."

"Das ist eigenartig. Betet Ihre Frau auch niemals?"

"Sie kann beten, soviel sie Lust hat."

"Und Ihre Kinder, beten die etwa nicht?"

"Niemand hindert sie am Beten, wenn es ihnen gefällt."

Der Evangelist sagte: "Ich möchte ein Geschäft mit Ihnen machen. Ich gebe Ihnen 10 Dollar, wenn Sie mir versprechen, niemals mehr in Ihrem Leben zu beten."

Der Bauer schlug ein, nahm das Geld und rieb sich die Hände darüber, so mühelos zu dem Geld gekommen zu sein.

Als er abends im Bett lag, fing er an, über den Handel nachzudenken. "Was habe ich gemacht? Ich habe versprochen, nie wieder zu beten. Egal, welche Probleme, Sorgen und Nöte auch kommen mögen, ich darf nicht beten. Und wenn's ans Sterben geht, vielleicht will ich dann beten? Ich werde vor dem Richter stehen müssen, und vielleicht wünsche ich dann von Herzen, dass ich zuvor gebetet hätte."

Je mehr er darüber nachdachte, umso beunruhigter wurde er. Sein Elend wurde noch grösser, als ihm seine Sündenlast einfiel, die er mit sich herumtrug. Seine Frau merkte, dass er tiefen Kummer hatte und fragte ihn, was ihn so bedrückt. Schliesslich erzählte er ihr, er habe versprochen, nie wieder zu beten. Sie sagte: "Der Teufel hat dich versucht, und du hast deine Seele für 10 Dollar verkauft." Dieser Gedanke brachte ihn dermassen zur Verzweiflung, dass er mehrere Tage nicht arbeiten konnte.

Der Evangelist hielt in der Nachbarschaft Vorträge und rechnete kaum damit, dass der Bauer kommen würde. Tatsächlich aber tauchte er eines Abends auf. Die Predigt stand unter dem Text aus Markus 8,36: "Was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne und seine Seele einbüsste?"

Am Ende der Versammlung kam der Bauer eilig nach vorn. Er hielt die 10 Dollar in der Hand, streckte sie dem Evangelisten entgegen und schrie: "Nehmen Sie's zurück! Nehmen Sie's zurück!"

"Was ist denn nun los?" fragte der Evangelist. "Sie wollten doch die 10 Dollar und sagten, sie brauchten nicht zu beten."

"Aber ich muss beten. Wenn ich nicht bete, bin ich verloren." Bald lag er auf seinen Knien und flehte Gott um Vergebung und Rettung an.

Wieder hatte der souveräne Geist einen Sünder gefangen und ihn der Familie Gottes zugefügt.

Fortsetzung: Ein unpassender Vers für einen absurden Einwand

Datum: 10.10.2006
Autor: William Mac Donald
Quelle: Ein Gott der Wunder tut

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